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Frauenheilkunde

Inkontinenz & Wechseljahre: bitte schäme dich nicht!

Tipps für einen starken Beckenboden in den Wechseljahren von unserer Frauenärztin Dr. Judith Bildau. Autorin: Kerstin Lüking

von
Kerstin Lüking & Dr. med. Judith Bildau

Inkontinenz & Wechseljahre: Ein Thema, das viele Frauen betrifft. Warum und was du jetzt tun kannst, das erfährst du hier!


Inkontinenz und Wechseljahre Beckenboden und SexDieser Artikel ist eine Kooperation mit pelvina. Wir sind große Fans dieser App! Hier dreht sich alles um (d)einen gesunden Beckenboden. Mit pelvina kannst du ganz bequem von Zuhause aus trainieren. Du bekommst nicht nur viele professionelle Übungsvideos (von Physiotherapeut*innen) an die Hand – toll erklärt und leicht umsetzbar – dazu gibt es auch zahlreiche Informationen mit Mehrwert rund um das Wunder Beckenboden für dich. Disclaimer:pelvina ist ein Prävantionskurs – falls ihr akute Beschwerden oder direkt eine OP hinter euch habt, sucht bitte eine Ärztin bzw. einen Arzt oder eine Therapeutin bzw. einen Therapeuten auf!


Im Gespräch zum wichtigen Thema „Inkontinenz & Wechseljahre“: Unsere Hebamme Kerstin Lüking mit unserer Frauenärztin Dr. Judith Bildau.

Inkontinenz & Wechseljahre:

„Der erste Schritt ist meiner Meinung nach eine saubere Diagnosestellung.“

Wechseljahre & Inkontinenz
Foto: MutterKutter

Obwohl Frauen in und nach Wechseljahren endlich wieder in eine sexuell aktive Phase treten, kommen leider gerade in dieser Zeit vermehrt körperliche Beschwerden auf uns zu. Hormonelle Veränderungen merken wir nicht nur an der Haut und an den Haaren, sondern auch an der nachlassenden Kraft des Beckenbodens. Uns wird von der Industrie suggeriert, dass wir mit Nässe aufnehmenden Binden unsere Lebensqualität verbessern und uns wieder tanzend und fröhlich durch den Alltag begeben können. Die Realität sieht oft anders aus. Viele Frauen sind sehr eingeschränkt und schämen sich für ihre „nassen Hosen“. Erkläre uns doch bitte, warum wir mit der Verwendung von Binden auf dem Holzweg sind und wie wir das Problem richtig in den Griff bekommen können.

Vaginismus Ausbildung
Dr. Judith Bildau, Frauenärztin & MutterKutter-Crewmitglied

Das ist ein sehr wichtiger Punkt, den du da ansprichst, liebe Kerstin. Gerade in solchen Werbeclips wird ja suggeriert, dass Inkontinenz einfach dazugehört. Dass man damit leben muss und dass die Lösung die einfache Einlage einer Binde ist. Ich möchte den Nutzen einer solchen Binde auf keinen Fall schmälern, ganz im Gegenteil. Eine Nässe aufnehme Vorlage kann ein sehr wichtiger Baustein für Frauen, die unter ungewolltem Harnabgang leiden, sein. Einfach deshalb, weil sie mitunter ein gewisses Sicherheitsgefühl verleiht. Trotzdem sollte der Ursache für die „nasse Hose“ unbedingt auf den Grund gegangen werden.

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Frauenärztin Judith rät: Erst die saubere Diagnose, dann die Therapie!

Es gibt unterschiedliche Formen der weiblichen Inkontinenz. Und der erste Schritt ist meiner Meinung nach eine saubere Diagnosestellung. Liegt eine Beckenbodenschwäche vor? Ein Vorfall von Blase und/ oder Gebärmutter? Oder ist die Ursache eher nerval bedingt, im Sinne einer überaktiven Blase? Erst dann kann und sollte mit einer gezielten Therapie begonnen werden.

Welche hormonellen Veränderungen erwarten uns mit Anfang 40? Und zu welchen Symptomen können sie führen? Können wir mit pflanzlichen Mitteln schon frühzeitig gegen diese Veränderungen gegensteuern?

Foto: MutterKutter

Mit Anfang 40 beginnen die ersten hormonellen Veränderungen, die schließlich über die Wechseljahre in die sogenannte Menopause führen. Das Ganze ist ein schleichender Prozess. Viele Frauen in diesem Alter berichten von einem sich veränderten Zyklus. Er kann kürzer oder länger sein, aber auch die Blutung an sich kann an Intensität zu- oder abnehmen. Häufig kommt es auch zu verstärkten PMS-Beschwerden (PMS= prämenstruelles Syndrom).

Und natürlich verändert sich auch der weibliche Beckenboden. Meist nimmt seine Festigkeit weiter ab und kann vermehrt Beschwerden verursachen. Grundsätzlich ist es nicht möglich, hormonelle Veränderungen aufzuhalten – und das sollte ja auch nicht Sinn der Sache sein.

Hormonelle Therapie und pflanzliche Mittel – Judiths Tipps für dich!

Sind die Beschwerden allerdings sehr stark und schränken die Lebensqualität sehr ein, kann an eine hormonelle Therapie gedacht werden. Die Beschwerden, die diese Veränderungen mit sich bringen, können jedoch auch gut mit pflanzlichen Mitteln gelindert werden: Der Mönchspfeffer kann bei Zyklusbeschwerden helfen und den Zyklus allgemein wieder regelmäßiger machen. Omega-3-Fettsäuren wirken bei PMS. Soja kann erste Hitzewallungen lindern. Und ganz wichtig: Körperliche Bewegung! In diesem Rahmen ist auch die gezielte Beckenbodengymnastik ein ganz wichtiger Faktor.

Inkontinenz & Wechseljahre: über Behandlungsmöglichkeiten

Welche operativen Methoden gibt es bei einer Inkontinenz? Funktionieren diese OPs immer zu 100%? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit von Folge-Operationen?

Je nachdem, was die Ursache für die Inkontinenz ist, gibt es verschiedene operative Therapiemöglichkeiten. Bei diesen Eingriffen muss in der Regel kein großer Bauchschnitt mehr erfolgen. Häufig ist ein Zugang durch die Scheide möglich oder auch mittels Bauchspiegelung oder kleinen Schnitten. Hierzu zählen u.a. das operative Anheben und Fixieren der Scheide, das Einlegen eines Bandes um die Harnröhre, die Beckenbodenrekonstruktion mit oder ohne Einlage von stabilisierenden Netzen etc. Manchmal muss hierbei die Gebärmutter ganz oder in Teilen entfernt werden.

Diese Operationen funktionieren nicht immer zu 100%. Und gar nicht so selten kehren die Beschwerden nach einiger Zeit wieder zurück.

„Manchmal ist eine OP allerdings quasi unumgänglich.“

Deshalb ist es wichtig, neben einer eventuellen OP auch Veränderungen des Lebensstils vorzunehmen. Z.B. kein Heben mehr von schweren Lasten, regelmäßige Beckenbodenübungen usw. Eine andere mögliche Behandlung der Inkontinenz kann in einigen Fällen übrigens auch die Einlage eines Pessars sein. Das ist ein Körper aus Silikon, der verschiedene Formen haben kann (z.B. Würfel, Ring etc.). Er wird durch die Scheide in Position gebracht und stützt den Beckenboden.

Manchmal ist eine OP allerdings quasi unumgänglich, z.B. wenn die Gebärmutter ganz oder zum Teil aus der Scheide ragt.

Wie können wir kleine, unentdeckte Beckenboden-Übungen in unseren Alltag integrieren? Hast du einen Geheim-Tipp, der gut funktioniert?

Das ist ja das Schöne an Beckenboden-Übungen: Man kann sie im Grunde IMMER und ÜBERALL machen. Es braucht keine Utensilien, keine Hilfsmittel und von außen ist nichts sichtbar. Wichtig ist, dass man einmal versteht, wie sie funktionieren, also, wie man die wirklich richtigen Muskelgruppen trainiert. Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein, sich das einmal von einem*r Physioterapeuten*in zeigen zu lassen. Und dann kann’s los gehen. Beim Warten an der Ampel oder an der Supermarktkasse, zwischendurch am Schreibtisch usw.

Inkontinenz & Wechseljahre: ein „gesundes“ Gewicht führt zu allgemeinem Wohlbefinden.

Auch wenn wir Freundinnen davon sind, dass jede Frau ihren Körper akzeptieren soll: Übergewicht macht dem Beckenboden zu schaffen! Wie können wir ohne Druck und liebevoll dieses Thema angehen?

Der Beckenboden ist zwar elastisch, mit steigendem Körpergewicht nimmt allerdings der Druck auf den Bauchraum und unwillkürlich damit auch auf den Beckenboden zu – und bedeutet eine zusätzliche Belastung. Viele Studien haben gezeigt, dass sich bei Übergewicht eine Gewichtsreduktion auch positiv auf eine Inkontinenzsymptomatik auswirkt. Es geht hierbei überhaupt nicht um diese berühmten 90-60-90-Maße. Es geht vielmehr um ein gesundes Gewicht, das zu keiner körperlichen Belastung, sondern zu allgemeinem Wohlbefinden führt. Und das ist ja nicht nur für unseren Beckenboden wichtig!


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Weitere Artikel in Kooperation mit pelvina auf MutterKutter (ebenfalls Werbung*):

Beckenboden & Sex: so hängt beides zusammen

Starker Beckenboden: starte jetzt, Mama!


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