Brustentzündung: das Unwort der Stillzeit
Meine Erste-Hilfe-Tipps bei einer Mastitis für dich!
Brustentzündung: Stell dir vor, du wachst nachts auf, weil deine Brust (gefühlt) so groß wie ein Football, so heiß wie eine Biosauna und so rot wie das Etikett einer Colaflasche ist.
Hallo Brustentzündung!
Dazu zitterst du am ganzen Leib – und du hast Panik. Bleibt das nun so? Herzlichen Glückwunsch, du hast eine Brustentzündung. Keine Yucca Palme, sondern leider bittere Realität für mich in meinem Wochenbett. Gleich am Anfang meiner Stillzeit hatte ich eine, doch dann kam es noch schlimmer…
Ich werde diese eine Nacht nicht mehr vergessen. Sechs Wochen nach der Geburt. Ich alleine mit unserer Tochter Zuhause. Übermütig hatte ich zu meinem Freund gesagt: Na klar kannst du drei Tage surfen fahren. Zugeben wollte ich nicht, dass ich totalen Schiss vor dem Alleinsein hatte: Werde ich auch wirklich aufwachen, wenn das Baby schreit? Was ist, wenn ich sie drei Tage alleine durch die Wohnung tragen muss – wie soll ich das schaffen? Hilfe, kann ich das alles überhaupt schon?
Ich habe mich zu sehr gestresst!
Tja, ich hatte mich dann so gestresst, dass die eh schon gerötete Brust, die ich über einige Zeit – trotz der eindringlichen Warnung meiner Hebamme – stiefmütterlich behandelt hatte, nun Vollgas in Richtung Antibiotikaeinsatz gab. Zugegeben: Sie war schon länger mein Problemkind.
Ich hatte versucht, die Rötung zu bekämpfen, was mir dann allerdings zu anstrengend wurde: Erwärmen vor dem Stillen, dann Stillen, kühlen. Nach drei Tagen hatte ich die Schnauze voll, wollte noch was anderes als meine Brust erleben, habe die Rötung über Tage schlichtweg ignoriert … und bekam die Quittung. Das Gute ist: Ich habe das Problem am Ende ohne Antibiotika in den Griff bekommen. Dank meiner Hebamme, die mir dann wirklich eindringlich den Supergau „Abszess und Operation“ beschrieb (Danke, liebe Meike).
Brustentzündung: Falls du in diese Situation geraten solltest, dann:
- …bitte deine Hebamme/ deine Frauenärztin sofort um Hilfe, wenn deine Brust auffällig ist. Ich habe von meiner unter anderem Globuli bekommen, die gut gewirkt haben.
- …gönn dir viel (Bett-) Ruhe, vermeide jeglichen Stress (wenn es irgendwie geht).
- …lass dein Baby regelmäßig (alle zwei bis drei Stunden) trinken. Die Brust soll, so hat es mir meine Hebamme erklärt, entleert werden. Damit die Milch besser fließt, erwärme sie vor dem Stillen unter der warmen Dusche oder mit einem Rotlicht. Kühle sie nach dem Stillen mit Brustwickeln. Zum Beispiel mit Weißkohlblättern (vorher walken) oder mit einer Quark/ Retterspitz-Mischung (50/50). Ich habe sie in Küchenkrepp eingewickelt und mir auf die Brust gelegt).
- Falls alles nichts hilft und die Symptome innerhalb von 24 Stunden nicht besser werden oder du Fieber bekommst, dann suche bitte schleunigst einen Arzt auf .
- By the way: Kauf dir am Besten in einem Fachgeschäft einen gut sitzenden Still-BH. Das habe ich viel zu spät getan. Der ist zwar teuer, aber seinen Preis wert. Denn auch zu enge Kleidung kann angeblich zum Milchstau führen.
Haftungsausschluss/ Disclaimer: Die hier beschriebenen Ratschläge basieren lediglich auf meiner persönlichen Erfahrung. Sie ersetzen auf keinen Fall einen ärztlichen Rat. Es handelt sich hierbei auch nicht um heilkundliche oder medizinische Auskünfte. Bei gesundheitlichen Beschwerden ist ein Arzt zu konsultieren.
Hier bekommst du übrigens geballtes Hebammenwissen von unserer MutterKutter-Autorin Kerstin Lüking.
♥ Gemeinsam mit der Stillexpertin und Hebamme Manuela Burkhardt haben wir auch eine Podcast-Folge zum Thema aufgenommen (Eigenwerbung*), Titel: „Wunde Brustwarzen, Milchstau, Mastitis – erste Hilfe für die Stillzeit“ (HEY Familie findest du nicht nur bei Apple, sondern auf allen gängigen Podcast-Kanälen).
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