Kindererziehung: Bitte nicht alle einmischen!
Unfassbar, wer alles was zu sagen hat. Was jetzt hilft - das verrate ich euch!
Kindererziehung – da wollen irgendwie alle mitreden. Halt! Stopp!
Aber beginnen wir von vorn! Ein Jahr als Mama. Ein wunderschönes Jahr. Ein Jahr voller Liebe. Voller Überraschungen. Ein Jahr, das schnell vorbei ging und mich verändert hat. Es hat mich ruhiger gemacht. Es hat mich stärker gemacht. Es hat mir ein dickeres Fell wachsen lassen.
Kindererziehung: Alle wollen mitreden, oder?
Wenn ich zurückblicke, dann war ich anfangs – in meinem Hormonkosmos – viel empfindlicher als heute. Vor allem, wenn es darum ging, dass mir gesagt wurde, was am Besten für mein Kind sei oder in irgendeiner anderen Form in unser Familienleben hineingeredet wurde. Da war ich sauer. Traurig. Oder beleidigt. Denn, nach einem Jahr als Mama kann ich auch sagen:
Sogar Nachbars Papagei würde dir als Mutter wohl noch erklären, was das Beste für dein Kind ist.
Es ist krass, wer alles zum Thema Kindererziehung etwas zu sagen hat. Wer alles eine dezidierte Meinung hat. Wer alles mitredet. Sogar Nachbars Papagei würde dir als Mutter wohl noch erklären, was das Beste für dein Kind ist. Wenn er nur könnte. Kennt ihr das? Meinungen werden fallen gelassen, irgendwo eingebaut. Gerne an unpassender Stelle. Als ich noch keine Mutter war, durfte ich mir zum Beispiel anhören: „Werde du erstmal Mama, dann wirst du das verstehen.“ Nun bin ich es – und trotzdem verstehe ich manche Dinge nicht. Vor allem unsensible Kommentare.
Verwöhnprogramm? Hä?
Zum Beispiel haben wir unser Baby verwöhnt, weil wir es von Geburt an super viel getragen haben. „Na, selbst schuld, dass ihr sie nicht einfach ablegen könnt. Die kennt das ja nicht anders. Die ist verwöhnt.“, hieß es da.
Dann war es auch falsch, dass unser Kind im ersten Lebensjahr bei uns im Zimmer geschlafen hat. Denn: Wir sind ernsthaft Gefahr gelaufen, unsere Beziehung an die Wand zu fahren. Keine Zweisamkeit und so…Das sei übel, hieß es da. Übrigens, Endergebnis: Wir haben geheiratet.
Sätze von anderen Eltern, wie „Da muss dein Kind durch!“ oder „Wir sprechen uns in ein paar Jahren wieder!“ -mag ich auch nicht. Ich möchte selbst entscheiden, durch was mein Kind durch „muss“ (ich finde: darf) und durch was nicht. Manchmal vergessen die Meinungsmenschen, dass jedes Kind anders ist und seine eigenen Bedürfnisse hat. So auch beim Thema Schlafen: „Waaaaas, dein Kind schläft noch nicht durch? Das gibt es ja gar nicht…“ Doch. Ehrlicherweise bis heute nicht.
Kindererziehung: Wir sind doch keine Roboter.
Ich kann doch keine Schablone auf mein Kind legen und sagen: Du musst dich jetzt nach Schema F verhalten. Wir sind doch alle nur Menschen – klein und groß.
Am Anfang war ich sauer, traurig. Enttäuscht von den Kommentargeber*innen. Ich wollte das alles nicht hören. Und schon gar nicht ungefragt. Sätze wie „Übrigens, mit dem Zweiten wird alles einfacher.“ – fand ich unverschämt. Was geht Fremde unser Schlafzimmer an und wieso wollen sie dann noch wissen, wie es bei uns werden würde? – dachte ich mir.
Was geht die Kinderärztin eigentlich mein Familienleben an?
Heute bin ich entspannter. Heute prallt alles mehr an mir ab. Letzte Woche zum Beispiel. Bei der U 6 hat die Kinderärztin mich darauf hingewiesen, dass ich zu meiner Tochter nicht „du Arme“ während der Untersuchung sagen solle. Das sei nicht förderlich für die Zukunft – sie müsse da ja noch öfter durch. Nur: Das hatte ich a) gar nicht gesagt. Und b): Was geht sie eigentlich mein Familienleben an? – dachte ich mir.
Mit dem Unterschied, dass ich dieses Mal nur halb beleidigt war. Vor einem Jahr wäre ich voll beleidigt gewesen. Denn ich habe gelernt: Oft meinen das andere gar nicht böse. Manchmal sind es – wie in diesem Fall – Missverständnisse. Manchmal wollen die Leute auch einfach nur helfen. Zum Beispiel, wenn sie dir erklären, dass das Kind „zu warm“ oder „zu kalt“ angezogen ist. Auch wenn diese Hilfe gerne mal als Kritik ankommt. Und ab und an wollen sie einem ihre Meinung überstülpen: Da hilft mir nur Abgrenzung und klare Kante!
Ich habe mir fest vorgenommen, meine Grenzen aufzuzeigen, wenn es wieder mal zu viel wird. Und nicht nur das: Ich werde auch an mir und meinen Vorurteilen arbeiten. Denn vielleicht habe ich manche Dinge nicht gesagt, aber – hm – doch mal gedacht. So etwas, wie: „Was, die stillt immer noch?“ oder „Boah, ist das Kind komisch angezogen!“ Nur, was geht mich das eigentlich an? Richtig! Gar nix.
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