Kinderwunsch

Eizellspende im Ausland: Was bedeutet das genau?

von
Dr. med. Judith Bildau

Die Eizellspende im Ausland – für viele Paare DIE Chance, um ein Kind zu bekommen. Unsere Gynäkologin Dr. med. Judith mit Wissen für dich!

Was bedeutet eigentlich genau ‚Eizellspende im Ausland‘?

Frauenärztin & MutterKutter-Autorin Dr. Judith Bildau über die Eizellspende im Ausland.

Für viele deutsche Paare ist die Eizellspende im Ausland die einzige Möglichkeit, ihren Kinderwunsch erfüllen zu können. In Deutschland ist diese Art der Reproduktionsmedizin nicht erlaubt. In vielen europäischen Ländern dagegen ist sie gesetzlich gestattet bzw. wird sie geduldet. Neben Deutschland gilt sie noch in der Schweiz, in Italien, in Litauen, in Norwegen und der Türkei als gesetzwidrig.

In der Regel sind es Frauen oder Paare, die bereits wiederholt Behandlungen im Bereich der Reproduktionsmedizin hinter sich haben und die nicht zur Erfüllung des Kinderwunsches geführt haben, weswegen sie sich letztendlich für eine Eizellspende entscheiden. Ursachen hierfür können sein:

– primäre Ovarialinsuffizienz:

Das bedeutet, dass die Eierstöcke der Frau aus unterschiedlichen Gründen schon sehr früh nicht in der Lage sind, die angelegten Eizellen ausreifen zu lassen. Dies kann daran liegen, dass die Follikelzahl schon seit der Geburt der Frau reduziert war, aber auch, dass die Funktion der Eierstöcke durch eine Chemotherapie oder eine Stoffwechselstörung nicht mehr funktionstüchtig sind oder durch Operationen massiv geschädigt wurden.

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Bei manchen Frauen liegt diese Art der Ovarialinsuffizienz vor, da ihre Eierstöcke seit ihrer eigenen Geburt nicht funktionstüchtig angelegt sind und deshalb keine Eizellen produziert werden können.

– sekundäre Ovarialinsuffizienz:

Das bedeutet, dass auf Grund einer Störung des hormonellen Kreislaufes, die Eierstöcke nicht in der Lage sind, Eizellen ausreifen und eine reife Eizelle springen zu lassen. Der hormonelle Kreislauf ist ein sehr komplexer und es gibt verschiedene Schaltstellen, die gestört werden können.

Grundsätzlich liegen hier ausreichend Eizellen vor, die Eierstöcke sind voll funktionsfähig, allerdings können sie ihrer Aufgabe, nämlich eines regelmäßigen monatlichen Eisprunges und eines regelmäßigen weiblichen Zyklus’, nicht nachkommen. Wie unserer Patientin oben berichtet, können diese Frauen dennoch in unregelmäßigen Abständen einen Zyklus bzw. einen Eisprung haben.

– wiederholte Fehlgeburten

– bei chromosomalen Abweichungen der Frau

Die Frauen und Paare stellen sich in der Regel im Verlauf in einer ausländischen Reproduktionsklinik vor. Viele Kliniken bieten an, dass bei der Spenderin der Eizellspende darauf geachtet wird, dass sie der Empfängerin bzw. ihrem Mann äußerlich sehr ähnlich sieht.

Schließlich werden die Zyklen von Spenderin und Empfängerin hormonell synchronisert , bei der Spenderin an einem bestimmten Tag Eizellen entnommen, mit den Spermien des Mannes befruchtet und der Empfängerin eingesetzt. Je nach Land gibt es verschiedene Vorgaben, wie viele befruchtete Eizellen eingesetzt werden dürfen.

Anonyme Eizellspende vs. „open identity“

Je nach Land werden sowohl anonyme Eizellspenden, als auch Eizellspenden mit ‚open identity‘ durchgeführt. Bei dem Vorgehen der ‚open identity‘ werden die Daten der Spenderin in einem Register erfasst und das Kind hat die Möglichkeit, mit seiner Volljährigkeit Einblick in dieses zu nehmen.

Die Kosten für eine Eizellspenden sind je nach Land sehr unterschiedlich, auch die finanzielle Aufwendung für die Spenderin variiert stark.


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