Weltreise mit vier Kindern. Interview mit der PADMAM Family.


Diese Familie hat es gewagt: Die PADMAMs (Patrick, Andrej, David, Matej, Anna & Marek) haben ihre sieben Sachen gepackt und sind zu Sechst auf Weltreise gegangen. Seit 1,5 Jahren (Stand: Januar 2017) sind sie nun auf Tour quer über den Globus.
Wir haben sie bei Instagram entdeckt und müssen zugeben: Bei ihren Fotos sind wir hängen geblieben, haben ein bisschen Fernweh bekommen und uns gedacht: Kommt, lasst uns die Geschichte dieser Familienweltreise zu uns in die Wohnzimmer holen.
Was die Familie schon alles erlebt hat und warum sie dieses Leben, diese Freiheit, erst einmal nicht eintauschen möchte – das erfahrt ihr in unserem Interview.
Ihr Lieben, als wir eure Fotos gesehen und eure Geschichten gelesen haben, dachten wir uns: Die müssen wir unbedingt für unseren MutterKutter interviewen. Denn ihr transportiert sowohl ein Stück Sommer als auch ein Stückchen Freiheit in unsere winterlichen Wohnzimmer. Welche Botschaft möchtet ihr euren Followern mit auf den Weg geben?
Eine Weltreise mit vier Kindern ( heute 17,13, 10 & 10 Jahre alt). Die startet man ja nicht mal eben so. Oder doch? Wie war das bei euch?
Die Weltreise war an sich nicht geplant. Als wir uns entschieden hatten nicht mehr so leben zu wollen, war der Plan eigentlich ‘nur’ auszuwandern. Mein Mann Marek hatte viel recherchiert und gemeinsam einigten wir uns dann auf Panama. Ich hatte online ein Haus gefunden, das von Deutschen vermietet wurde. Wir dachten uns: Einen besseren Start kann’s gar nicht geben.
Wir hatten zwar Spanischkurse absolviert, aber es war noch alles andere als fließend. Und wir haben dann all´ unsere Sachen verkauft und größtenteils verschenkt, uns offiziell abgemeldet und in den Flieger Richtung Panama gesetzt.
“In Panama folgten dreieinhalb wunderschöne Monate im Paradies und viele neue Bekanntschaften und Freundschaften, die wir heute noch pflegen.”

Wie hat euer Umfeld auf diese Entscheidung reagiert?
Die Reaktionen waren unterschiedlich, aber Leute, die uns kennen, wissen: Wenn wir etwas vorhaben, dann ziehen wir das auch durch!
Wir lieben das Leben als digitale Nomaden.
Ihr seid dann aber doch nicht in Panama geblieben, sondern weitergezogen….
In Panama folgten dreieinhalb wunderschöne Monate im Paradies und viele neue Bekanntschaften und Freundschaften, die wir heute noch pflegen.
Wie finanziert ihr euch?
Wir hatten zunächst das Glück eine Firma gefunden zu haben, bei der man online arbeiten kann. Davon haben wir eine Weile ganz gut gelebt. Jedoch haben wir diese Arbeit nun niedergelegt. Jetzt finanzieren wir unsere Reise durch den Verkauf einer Immobilie.
Und wie regelt ihr das mit der Schule bzw. besteht denn nicht prinzipiell Schulpflicht für eure jüngeren Kids?
Die Kinder werden von uns unterrichtet, wobei Marek meistens die Mathematik mit ihnen macht und ich für den Rest zuständig bin.
Am liebsten lernen oder lesen sie über das Land, in dem wir uns gerade befinden. Da lernen wir Eltern meist auch was dazu. Wenn wir uns irgendwo länger sind und es möglich ist, erhalten Sie Privatunterricht. Diesen Sommer hatten wir einen ganz tollen Lehrer, der nun jeden Sommer mit unseren Kindern lernen soll und auch will. Zuvor haben sie mit einer Privatlehrerin spanisch gelernt. Diese Form des Lernens bringt den Kindern ganz viel, finde ich, da man sich immer nur auf sie konzentriert, so bleibt viel mehr hängen. Wenn die Chemie dann auch noch stimmt, wird das Lernen zum Erlebnis!
Marek’s Schwester ist Lehrerin und gibt auch immer wieder Inputs, aber auch die Reise ist eine enorme Quelle an Wissenszuwachs. Unsere Zwillinge haben Länder besucht, von denen ihre früheren Klassenkameraden noch nie etwas gehört haben. Die haben das Land nicht nur gesehen, sondern auch gefühlt, geschmeckt, gerochen… Sie sind Meister der sozialen Kontakte und ich finde es immer wieder faszinierend, wenn sie mit fremden Menschen englisch sprechen. Weil ich das alles in ihrem Alter einfach nicht konnte. Sie haben kein Problem mit Geld, d.h. mit fremden Währungen. Manchmal haben sie schneller ausgerechnet, wieviel Euro es sind als ich.
Wir haben vorher in Österreich gelebt und da gibt es eine Bildungspflicht und keine Schulpflicht. Aber da wir offiziell aus Österreich ausgewandert sind, unterliegen wir theoretisch auch dieser nicht.
Falls wir irgendwann entscheiden sollten wieder zurückzukehren, dann müssten die Kinder für jedes Schuljahr eine Externistenprüfung ablegen und könnten danach wieder in die Schule gehen.
Wie sehr hat euch die Weltreise zusammengeschweißt?
Wir waren immer schön ein total starkes Team, aber die Reise hat aus uns ein super Team gemacht. Vor allem die Arbeit rund um YouTube & Co. macht allen total viel Spaß.
Jeder weiß, dass er sich zu hundert Prozent auf den anderen verlassen kann. Die Bindung ist eine viel stärkere als früher. Dadurch dass wir 24h am Tag zusammen sind, kennen wir uns auch viel besser.
Klingt vielleicht lustig, aber wenn man den ganzen Tag woanders verbringt, dann kann es schon vorkommen, dass einem das ein oder andere entgeht. Ich z.B. wusste nicht, wie sehr sich Patrick die Technik interessiert. Er ist ein wandelndes Technik- Lexikon. Er kennt jedes Handy, Kamera, Laptop, Programm usw. in- und auswendig. Bevor es überhaupt rausgekommen ist, weiß er schon, was das Ding alles kann, was nicht, Vorteile, Nachteile und hat sich alle Rezensionen durchgelesen.
“Geht raus und seht euch mit euren Kindern die Welt an.”
Was möchtet ihr unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Für die Leser haben wir nur einen Tipp: Geht raus und seht euch mit euren Kindern die Welt an. Verbringt Zeit mit ihnen. Egal, wo. Denn es gibt nichts Wichtigeres als unsere Liebsten. Tut es solange es noch geht, denn wir wissen nicht, was morgen kommt.
Übrigens: PADMAM heißt übersetzt Lotusblüte und ist zum Logo der Familie geworden.