True Familie

7 Kinder: „Es war dann tatsächlich wie eine Sucht!“

von
Dorothee Dahinden

7 Kinder. In Worten: S I E B E N. Unsere Kerstin hat immer Geschichten zu erzählen. Wirklich immer lustige Anekdoten parat. 7 Mal schwanger – was bedeutet das für den Körper? Mit welchen Vorurteilen hatte Kerstin schon zu kämpfen?

Oder: Bist du Mama Buddha oder die Mama, die auch mal schreit? Kerstins ehrliche Antworten – die gibt es für euch hier.


7 Kinder. 7 Fragen. 7 Antworten.

Liebe Kerstin, 7 Kinder. Für viele von uns ist das – auch für mich, die mit 2en schon gut zu tun hat – unglaublich. 7 Mal schwanger. Hättest du dir bei deinem ersten Kind vorstellen können, dass du noch 6 weitere Kinder bekommst?

Nein, ich hatte damals noch keine Ahnung, dass unsere Familie mal so groß werden wird. Es war dann tatsächlich wie eine Sucht! Hochschwanger habe ich immer gemosert, wie beschwerlich das alles ist.

Kaum war der Bauch weg, habe ich ihm hinterher getrauert. Wir hatten einfach ein unglaubliches Glück, dass alles immer so einigermaßen gut gegangen ist.

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Ich war sehr gerne schwanger!

Ich hatte nie wirklich ernsthafte Probleme in den Schwangerschaften. Zwei der Geburten waren nicht wirklich prickelnd, aber es war nie ein Kaiserschnitt dabei. Das war immer meine große Angst.

In Summe war ich immer sehr gerne schwanger und auch immer sehr neugierig, wie dieser kleine Mensch denn wohl sein wird. Tatsächlich wusste ich aber auch nach Nummer sieben, dass das Kapitel Kinder kriegen abgeschlossen ist. Ich hatte endlich das Gefühl „komplett“ zu sein. Das war vorher nie der Fall.

7 Kinder

So hat sich mein Körper verändert!

Darf ich das fragen: Wie sehr haben diese Schwangerschaften deinen Körper verändert (Haut, Beckenboden und Co.). Magst du uns dazu was erzählen?

7 Kinder
Marlene & Philip. Foto: Kerstin Lüking!

Natürlich erzähle ich euch was dazu. Meinen Frauen predige ich immer, dass sie Sport machen und sich Auszeiten nehmen sollen, weil man sonst die dicke Quittung mit Anfang/Mitte 40 bekommt. Es verändert sich dann wirklich alles! Und genauso ist es auch bei mir.

Die Haut wird trocken und die Haare glänzen nicht mehr so schön. Sie werden dünner. Die Augen werden wiederum schlechter. Und der Beckenboden schwächelt je nach Belastung und in Abhängigkeit zum Zyklus. Das Nervenkostüm hängt darüber hinaus an einem seidenen Bindfaden. Da muss manchmal nur eine Kleinigkeit passieren und die Explosion steht kurz bevor. Also, genauer betrachtet ist das alles erst einmal eine totale Katastrophe.

Was tun?

Bewegung, Freiräume im Alltag einbauen und wirklich auch mal das Blut auf Mangelzustände untersuchen lassen. Wie hoch ist der Vitamin D-Spiegel? Wie sieht es mit Zink, Eisen, Ferretin, dem Vitamin B-Komplex, Selen, Magnesium und Calcium aus.

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Lea & Johanna. Foto: Kerstin Lüking

Bei vielen Frauen, gerade bei denen, die viele Kinder geboren und lange gestillt haben, sind diese Werte im Keller und man fühlt sich nicht mehr wohl im eigenen Körper. Wenn man seine Speicher durch gute Präparate wieder auffüllt, geht es einem schnell wieder deutlich besser.

Du hast ja schonmal erzählt, dass fremde Menschen euch abgestempelt haben als Assis. Was ist so die heftigste Reaktion, die ihr jemals erlebt habt und wie hast du reagiert?

7 Kinder
Marlene. Foto: Kerstin Lüking

Ja, das war wirklich unglaublich. Wildfremde Menschen haben uns allen möglichen Schrott, den sie selbst nicht mehr haben wollten – von ausgelatschten Kinderschuhen über vergammelte Buggys – einfach vor die Tür gestellt.

Dann ständig diese Fragen nach unserer Religionszugehörigkeit. Nein, ich bin nicht katholisch und gehöre auch sonst keiner Sekte an!

7 Kinder: Das ist ja wie bei den Karnickeln!

Der absolute Hammer war eine Dame beim Bezirksamt. Der Pate unserer letzten Tochter ist der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck. Als ich die Papiere für die Übernahme der Patenschaft abgeben wollte, hat die Sachbearbeiterin mich total „runtergeputzt“, was mir denn einfiele, diesen Antrag abzugeben und warum ich überhaupt so viele Kinder in die Welt setzen muss. Das wäre ja wie bei den Karnickeln. Erst als Sie auf dem Antrag unsere eingetragenen Berufe gelesen hatte und die Automarke auf meinem Autoschlüssel, der auf dem Tisch vor mir lag, gesehen hatte, wurde sie zuckersüß.

Greta & Mathila. Foto: Kerstin Lüking

Eine Frechheit war auch ein Spruch meines Gynäkologen, der mir nach dem letzten Kind ein Verhütungsgespräch aufs Auge drücken wollte, damit „DAS“ nicht wieder passiert.

7 Kinder: wir werden ständig beobachtet.

In Summe kann ich sagen, dass die gesellschaftliche Akzeptanz von Großfamilien nicht sonderlich hoch ist. Ständig wird man beobachtet: Wie sind die Kinder gekleidet, welche Schulen besuchen sie, welche Autos stehen vor der Tür? Eigentlich ist das echt zum Kotzen.

Aber es gibt auch die, die sagen: „Hut ab, ihr habt wirklich Mut und euch ist das alles großartig gelungen.“ Und ganz ehrlich! Ich würde das immer wieder so machen. Keine Sekunde zweifle ich daran. Es war die besten Entscheidung meines Lebens.

7 Kinder! Ich möchte keins meiner Kinder missen!

7 Kinder. 7 verschiedene Charaktere. Ich hatte vor der zweiten Geburt schon die Sorge, ich könnte mein zweites Kind anders lieben als das erste. Und so ist es: Ich liebe genauso doll, voller Leidenschaft, aber anders. Kennst du das Gefühl? Und wie ist es bei sieben Kindern?

Unsere Kinder sind wirklich alle unterschiedlich. Alle haben verschieden Neigungen und Vorlieben. Ein Kind ist sportlich, das andere fremdsprachlich auf Zack. Dann gibt es den Naturwissenschaftler und die Künstlerin, den Träumer und die Schlagfertige.

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Foto: Kerstin Lüking

 

Gespräch
Foto: Kerstin Lüking

Ich könnte hier noch viel mehr Attribute aufzählen, aber das würde den Rahmen sprengen.
Lieben tue ich alle. Keins der Kinder möchte ich missen, aber jeder braucht meine Liebe in einer  anderen Art. Ich kann das also völlig unterstreichen, wenn du sagst, dass du deine Kinder anders liebst.

Ich gammle selten spontan.

Wie schaffst du den Spagat zwischen den verschiedenen Bedürfnissen deiner Kinder? Und wie denkst du da noch an dich?

Naja, ich denke im Moment nicht so viel an mich. Mein Beruf und die Familie ist Aufgabe genug. Trotzdem nehme ich mir immer wieder meine Auszeiten, die ich aber definitiv planen muss. Spontanes Gammeln auf dem Sofa ist selten drin.

7 Kinder – ich der „Brüllaffe“.

Wie reagierst du in extremen Stresssituationen? Bist du Mama Buddha oder die Mama, die auch mal schreit?

7 Kinder
Johanna, Paul & Mathilda (von links). Foto: Kerstin Lüking

Ich bin definitiv kein Buddha. Ich bin eher von der Marke „Brüllaffe“. Eine mal kurz lauthals durchs Haus schreien, bis die Wände wackeln und dann ist aber auch wieder gut. Nach maximal 3 Minuten bin ich damit fertig. Dann sind alle Fronten geklärt und wir können uns wieder den netten Dingen widmen.

Welchen Moment genießt du am meisten als Großfamilienmama?

Ich liebe unsere Treffen am Esstisch. Beim gemeinsamen Nudeln futtern wird geschnattert, was das Zeug hält. Jeder erzählt, was ihn so bewegt und was er erlebt hat. Wenn ich aufstehen will, werde ich oft noch von den Kindern zum Sitzenbleiben aufgefordert. Ihnen ist dieser Austausch sehr wichtig und das nehme ich sehr sehr ernst.

Kerstin mit ihrem Mann Holger. Foto: Kerstin Lüking

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