Chill ma wieder, Muddi! Organisieren für Anfängerinnen. Ein Interview mit Zeitmanagerin Cordula Nussbaum.


“Doro, du brauchst mal eine Struktur. Du verlegst alles, du bist chaotisch…Naja, irgendwie echt unorganisiert.” Peng! Danke! Diese Worte saßen. Und wer hat sie gesagt? Mein Mann. Natürlich. Grrrr….Nun gut, meine erste Reaktion (allerdings nur für einen Bruchteil einer Sekunde): beleidigt. Dann, das große Nachdenken, und nach ca. 45 Sekunden: “Scheiße, du hast Recht!” Mist. Verdammt.
Ich dachte ehrlicherweise ja lange, dass ich echt ganz gut organisiert sei, relativ ordentlich und null verpeilt. Achtung: Selbstbild, Fremdbild. Nun habe ich den Salat. Denn mittlerweile habe ich eingesehen, dass ich oft verstrahlt bin. Waaas, das habe ich dir schon erzählt? Wie war das noch? Ich vergesse Dinge, schaffe oft nur die Hälfte und suche sowieso ständig den Schrankschlüssel für das Fitnessstudio. Mein tägliches Verpeilo-Brot gib mir heute. Und wenn ich dann wieder nur einen Bruchteil meines selbst auferlegten Tagessolls geschafft habe, dann bin ich am Ende des Tages komplett frustriert. Hmpf.
Mein Problem: Ich plane halt nicht so gerne. Nur: Ohne Planung klappt halt nichts bei meinen Wünschen und Ansprüchen. Meine Tochter ist noch bei mir Zuhause, wir haben eine Firmengründung hingelegt, bloggen, ich möchte Sport machen, meine Freunde treffen und sowieso mal ein Buch lesen. Pff…OK, klingt auch so wie die Messlatte für das Muddi-Buch der Rekorde, aber: Ein bisschen mehr Struktur wäre ja schon schön.
Mit diesen Gedanken im Kopf stehe ich vor meinem Bücherregal und entdecke zwei Werke von Cordula Nussbaum. Und denke: Super, diese Frau kann mir bestimmt weiterhelfen…Richtig!
Ich freue mich riesig darüber, dass ich dieses Interview mit der Zeitmanagerin bekommen habe. Eigentlich wollte ich mit ihr vor gut zwei Jahren für RTL “Punkt 12” drehen. Doch das hat mit Schwangerschaft und Mutterschutz nicht mehr funktioniert. Aber jetzt. Schriftlich. Juhu. So viel kann ich euch schon verraten – die Motivatorin und zweifache Mama konnte mir mit ihren Tipps mehr als weiterhelfen. Organisieren leicht gemacht, das Interview zum Thema Mamachaos:
Frau Nussbaum, Zeitmanagement – das ist für mich als Mama manchmal ein Fremdwort. Da plane ich und time und dann platzt selbst mein eingebauter Puffer. Die akademische Viertelstunde ist inzwischen gerne mal zu einer halben geworden – zumindest bei lockeren Kaffeeverabredungen mit Freundinnen. Was mache ich nur falsch?
Heute ist zum Beispiel so ein Tag: Ich bin ehrlicherweise nicht so gut drauf, weil ich nur die Hälfte der Dinge geschafft habe, die ich eigentlich schaffen wollte. Ein bisschen Job, ein bisschen Bürokram, Kindergeburtstag und -schwimmen. Dafür sind aber andere Dinge, die zu tun wären – und auch Sport – unter den Tisch gefallen. Das nervt mich. Wie kann ich mich besser strukturieren, so dass ich am Ende des Tages auch zufrieden bin?
Manchmal glaube ich auch, dass ich vor lauter “Ich muss noch dies & das tun, aufräumen, Zettelkram machen, hier ne Mail schreiben und Co.” vergesse zu leben bzw. den Moment zu genießen. Kennen Sie solche Gedanken?
Sie machen ‘Zeitmanagement für kreative Chaoten’. Was sind denn ganz genau kreative Chaoten? Zumindest fühle ich mich manchmal so.
Wie bekommt man denn mehr Ruhe und Gelassenheit im Alltag? Ist das wirklich oft eine Frage der Organisation?
Und wie funktioniert das wiederum im Familienalltag – ich habe am Wochenende erst zu einer Freundin gesagt: “Mein Tag müsste zwei Stunden mehr haben.”
Warum sind wir eigentlich so oft so gestresst im Alltag?
Manchen Müttern fällt es ja relativ schwer, sich Entspannungsinseln zu schaffen. Wozu raten Sie – wie sollten wir Mütter starten, um uns unser – ich nenne es mal – Stück Freiheit zu schaffen?
Autorin, Coach, Rednerin…Wie machen Sie das eigentlich alles?
Und wie wichtig ist bei all dem, auch für Sie persönlich, positives Denken?
Wie sieht es bei euch aus? Fällt euch das Organisieren leicht oder seid ihr auch leicht chaotisch – so wie unsere Doro? Schreibt uns, wir freuen uns!