Wir müssen reden!

Tschüß Konsumterror: 1 Päckchen für 7 Kinder!

Ich habe Geschenkpapier-Müllberge gegen Zeit getauscht!

von
Kerstin Lüking

Unsere Kerstin hat den Konsumterror satt. Sie erzählt euch, warum auch ein Weihnachtspäckchen für sieben Kinder gereicht hat!

Gegen den Konsumterror: über mein Weihnachtsprojekt 2017 

Konsumterror Rückbildung der Gebärmutter Herpes im Wochenbett gute Hebamme Eisenwert Schwangerschaft siebenfache Mutter Soorbefall kiffende Mütter Menstruation extrem Großfamilie Inkontinenz bei Frauen Beikost Babybad Geburtsvorbereitung
Kerstin Lüking, Hebamme, Unternehmerin & siebenfache Mutter// Credit: Anne Seliger

Ich hatte es so satt, diesen stetigen Konsumterror an Heiligabend. Ihr müsst euch vorstellen, was Weihnachten bei 7 Kindern, uns als Eltern, 15 Paten, 2 Paar Großeltern, nebst Schwager und Schwägerin, Freund*innen … für eine jährliche „Päckchenschlacht“ bedeutet hat.

Eigentlich ist es beschämend, wenn man mal die Welt außerhalb unseres kleinen familiären Mikrokosmos betrachtet. Nur noch unsere Mülltonne war außer sich vor Glück und nahm den ganzen Verpackungskram freudig rülpsend entgegen. Mein Mann konnte das immer am allerwenigsten vertragen. Er verschwand mit Rotwein und Buch vor sich hinmurmelnd „Ich ertrag das alles nicht mehr“ regelmäßig vor den Kamin und ward verschwunden, bis die „Show“ vorbei war.

Ich wollte keine Geschenkeflut mehr!

Die Freude der Kinder hielt im Nachhinein betrachtet bei vielen Geschenken nur relativ kurz an, was um so trauriger war. War der Lego-Bagger fertig gebaut, stand er in der Ecke. Die Bücher wurden gelesen, gestapelt und als Ablagemöglichkeit für Teetassen genutzt, technische Sachen verloren – „Gott sei Dank“ – schnell den Reiz und genauso schnell ihre Anschlusskabel …. in Summe war das die letzten Jahre einfach nicht mehr tragbar und hatte auch nicht mehr im geringsten etwas mit einer „Heiligen Nacht“ zu tun. Und ich hatte eigentlich nur noch eins: die „Schnauze“ voll.

Ich musste nicht lange nach einer Alternative suchen, ich hatte sie schon lange im Kopf. Im Sommerurlaub hatte ich regelmäßig die Möglichkeit, meine Kinder einfach mal fernab von zu Hause zu beobachten. Die täglichen Streiterein blieben aus. Alle hatten Spaß miteinander. Wir waren nicht gestresst von der Schule, Arbeit und sonstigen Alltagsthemen. Wir waren einfach nur entspannt und glücklich. Schon bei der Abreise war klar, dass, was wir am meisten und am dringendsten benötigten, war: Zeit und zwar gemeinsam.

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Tschüß Konsumterror, aber … „Äh, Mama! Soll das ein Witz sein?“

Meinen Plan hatte ich relativ schnell und ohne meine bessere Hälfte ausgeheckt. Je näher der 24.12. kam, um so aufgeregter wurde zur Abwechslung mal ich. Die Kinder wurden regelmäßig ins Bockshorn gejagt, wenn die Frage nach dem: „Was bekommen wir denn zu Weihnachten?“ zu hören war. Viele von euch haben bestimmt auch das obligatorische „Glöckchen“ zu Hause. Alle müssen raus und erst, wenn das Glöckchen klingelt, dürfen alle wieder wie eine treue Schafherde ins Wohnzimmer zurücktraben.

Da stand dieses Mal aber nur ein schmales Päckchen unter der Tanne. „Äh, Mama! Soll das ein Witz sein?“ , worauf ich nur ein schmales „Nö!“ erwiderte.

Unsere große Tochter durfte das Päckchen öffnen und vorlesen. Ich hatte einen Jahresrückblick mit vielen Fotos zusammengestellt und dazu eine Art „Liebesbrief“ an die Kinder und meinen Mann geschrieben. Hier wurde nun jeder mal mit einer Portion schriftlicher Mutterliebe überschüttet.

Ziel erreicht. Es flossen reichlich Tränen!

Und: Die Kinder waren tatsächlich gerührt und es flossen reichlich Tränen, was ich nicht vermutet hätte. Unter den Fotos lag noch ein Päckchen versteckt. Und zwar mit der Aufforderung an alle, es zu lesen, einen Plan zu erarbeiten und den Rucksack mit 3 Unterhosen, einer Zahnbürste und einem dicken Pulli zu packen. Wieder guckten alle leicht verstört in die Runde!

Das Päckchen wurde geöffnet und heraus purzelte ein Reiseführer für Amsterdam. Die Freude war riesig, da die Reise schon 4 Tage nach Heiligabend losgehen sollte. Es wurde also getüftelt, geplant, Museumstickets gebucht und das alles durch die Kinder. Sie sollten das Programm gemeinsam bestimmen, für das wir als Eltern nur den Rahmen zur Verfügung gestellt hatten. Da standen wir nun am 28.12. wie die „Waltons“ zu neunt am Bahnhof und warteten auf den ratternden ICE nach Amsterdam. Bepackt mit Rücksäcken und einer großen „Fresstasche“.

„Ich bin im Urlaub immer mit einem Küchenmesser bewappnet.“

In Amsterdam angekommen, mussten dann erst mal die berühmten „Stropwafeln“ gekauft und probiert werden. Der Weg durchs Rotlichtviertel war dabei eigentlich nicht geplant, aber irgendwie sind wir da „reingeraten“. Wir waren ständig damit beschäftigt, den Kindern, zumindest teilweise, die Augen zuzuhalten. Wir sind ein großer Fan von Hostels, so sind die Reisen auch als große Familie machbar.

Essen tun wir gerne einfach unterwegs. Wir lieben es durch Supermärkte in anderen Ländern zu stöbern, um einfach andere Esskulturen kennenzulernen. Ich bin im Urlaub immer mit einem Küchenmesser bewappnet und kann so mal schnell auf der Strasse alles gekaufte zurecht „schnibbeln“. Ich bin da relativ schmerzbefreit.

„Keine Stadt ohne Museumsbesuch.“

Kommen wir zufällig an tollen Läden vorbei, die leckere Sachen anbieten, stürmen wir grundsätzlich  sofort die „Bude“. Im „Viswinkel in de Jordaan“ gab es super leckeren Fisch und im „Le Petit Deli“ gleich gegenüber den herrlichsten Apfelkuchen und Lakritze.

Und: Kultur muss sein. Keine Stadt ohne Museumsbesuch. In Amsterdam, ganz klar, das Van Gogh und Rijksmuseum. Und für die beiden Minis gab es „The Mouse Mansion“-Studio.

Alles in allem: 3 Tage volles Programm und allesamt zufrieden.

Wir haben uns entschieden. Zu Weihnachten gibt es in Zukunft nur noch ein Geschenk für alle. Und das nächste Reiseziel steht schon fest. Konsumterror adé!


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