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Elternsein

Mental Load: raus aus der „Mama-macht-schon“-Falle!

Buchautorin & Bloggerin Laura Fröhlich erklärt, warum wir Mütter nicht die Mädchen für alles sind. Autorin: Dorothee Dahinden

von
Dorothee Dahinden

Was ist Mental Load eigentlich genau? Und wie schaffen wir es, die Familienarbeit gerecht aufzuteilen? Autorin Laura Fröhlich mit Antworten.


Dieser Artikel enthält Werbung, weil wir Lauras Buch empfehlen (Affiliate Link*) und unsere Doro den Buchtrailer geschnitten hat.


Mental Load:

„Wir Frauen werden so sozialisiert, dass wir zuerst an die anderen denken, und uns darüber hinaus selbst vergessen.“

Liebe Laura, fangen wir mal ganz easy an: was bedeutet Mental Load eigentlich genau?

Mental Load
Foto: Laura Fröhlich, Buchautorin & Bloggerin @heuteistmusik

Mental Load bedeutet im Prinzip, mental belastet oder überlastet zu sein. Das passiert oft im Familien-Alltag, weil es dort einfach so viele Dinge gibt, an die es zu denken gilt. Die mentale Belastung entsteht nicht nur durch all die Aufgaben, die erledigt werden müssen, sondern vor allem durch das „Daran-Denken-Müssen“.

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Da das im Leben mit Kindern eine unglaubliche Menge an To-dos sind, die immer noch einen Rattenschwanz von weiteren Aufgaben hinter sich herziehen, sind Eltern schnell überfordert.

Mental Load während Corona: die Frauen waren noch belasteter als vorher

Vor ca. einem Jahr habe ich das erste Mal von dem Begriff gehört, inzwischen lese ich ihn immer öfter. Das ist super, finde ich. Wie kam es denn, dass Mental Load bei uns zum „Sprech“-Thema wurde?

Den Begriff hat die Bloggerin Patricia Cammarata alias „das Nuf“ nach Deutschland gebracht und so habe auch ich davon erfahren. Da immer mehr Frauen merken, dass dieser Begriff ihr mentales Problem genau definiert, schreiben und sprechen jetzt zum Glück immer mehr Menschen darüber.

Während der Corona-Krise haben vor allem Mütter die Familienorganisation gestemmt, und waren dementsprechend noch belasteter als zuvor. Ich glaube, dass sich jetzt auch deshalb mehr Frauen äußern, weil sie die mentale Belastung nicht mehr tragen können und wollen. Die Forderung wird immer stärker, dass wir uns die Denk- und Care-Arbeit mit mehr Männern stärker teilen.

Darum sind oft Frauen von Mental Load betroffen:

Du schreibst, dass oft Frauen betroffen sind? Warum eigentlich?

Es gibt natürlich auch Männer, die unter mentaler Belastung innerhalb der Familie leiden. Aber es sind eben meist die Mütter, die nach der Geburt der Kinder länger zu Hause bleiben, eher in Teilzeit arbeiten und so einfach sehr geübt sind, wenn es um Hausarbeit, Kinderbetreuung und Familienorganisation geht. Sie wissen, welche Aufgaben anfallen und was dazu gehört, um eine Familie zu versorgen, und sind damit dann irgendwann überfordert, weil nur sie es sind, die den komplizierten Alltag überblicken.

Was sind so klassische Mental Load-Symptome? Und welche hast du an dir beobachtet?

Mental Load wird auch als eine Art „häusliches Burn-Out“ bezeichnet. Symptome sind Müdigkeit, Erschöpfung, Kopfschmerzen, leichte Reizbarkeit und das Gefühl, dass einem alles zu viel wird. Ich selber habe auch so eine gewisse Panik erlebt, weil ich dachte, ich komme aus dieser Falle nicht heraus. „Wenn ich nicht an all die Aufgaben denke, tut es keiner“, dieser Gedanke hat mich oft verzweifeln lassen. Ich habe meine Kinder oder mein Mann angemeckert, weil ich mich mit dem Alltag völlig überlastet gefühlt habe, und hatte danach ein schlechtes Gewissen, was meinen Mental Load weiter angefacht hat.

Im Urlaub wusste ich: so kann es nicht weitergehen!

Foto: Laura Fröhlich

Wann hast du bei dir gemerkt: Scheiße, ich kann nicht mehr – so kann es nicht weitergehen. Und was habt ihr dann wie verändert?

Ich hab das immer mal wieder gemerkt, auch als wir erst ein Kind hatten, und es noch sehr klein war. Aber besonders kleine Kinder zu versorgen bedeutet eben auch sehr viel Arbeit, die sehr schön ist, aber eben auch sehr anstrengend sein kann. Als ich das Konzept von Mental Load erfahren habe, war mir klar, dass das mein Problem genau beschreibt, und dass ich es mit sehr vielen anderen Frauen teile. Als ich im Urlaub merkte, dass ich mich auch hier für die Organisation verantwortlich fühle, dachte ich: „so kann es nicht weitergehen!“

Nach diesem Urlaub haben mein Mann und ich ganz intensiv gesprochen, warum ich mich verantwortlich fühle und warum ich so gut darin bin, unsere Familie zu organisieren. Dass ich aber gleichzeitig einfach nicht mehr kann. Stück für Stück haben wir dann die mentale Last besser aufgeteilt und treffen uns jetzt einmal die Woche am Küchentisch, um all die Aufgaben und Termine zu koordinieren und gemeinsam zu organisieren.

Habe ich auch ein Mental Load-Problem?

Mal eine Frage zu mir: Ich denke, dass ich mit meinem Mann wirklich einen absoluten Glückgriff gemacht habe. Er kocht, kauft ein, macht das Gemüsebeet, übernimmt einfach viele viele Aufgaben. Dennoch bin ich mir sicher, dass er nicht weiß, welche Schuhgröße die Kinder aktuell haben oder welcher Kindergeburtstag als nächstes ansteht. Die Organisation der Nachmittage, Arzttermine und Co. übernehme in der Regel ich. Ich fühle mich schon oft dichtgeballert in Sachen Familienorganisation, er übernimmt dafür aber wirklich extrem viele ander Aufgaben. An welchem Punkt stehen wir – wie würdest du das beurteilen? Sind wir nun Mental Load oder einfach fair aufgeteilt?

Sagen wir’s mal so: wenn unser Partner viel Kinderbetreuung und Haushaltsaufgaben übernimmt, denken wir immer, was wir für ein riesen Glück haben. Dabei ist es eigentlich so: es sind eure Kinder und euer Haushalt, also ist es doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit, sich diese Arbeit zu teilen. Dein Mann ist vermutlich auch nicht dankbar, wenn du einkaufen gehst, sondern sieht das als eine selbstverständliche Eltern-Aufgabe von dir an. Wenn du dich nun mental überlastet fühlst, weil du an all die Dinge denkst, dann hast du im Prinzip auch ein Mental Load-Problem.

„Learning by Doing“

Nicht alle Eltern fühlen sich von dieser Denkarbeit überlastet, aber wenn dem so ist, wäre es sinnvoll, dass ihr euch zusammensetzt und überlegt, ob es wirklich nur deine Aufgabe sein sollte, Schuhgrößen der Kinder im Blick zu haben oder einen Kindergeburtstag zu organisieren. Am Ende geht es darum, dass es euch beiden so gut wie möglich geht. Dass diese mentale Arbeit gesehen und anerkannt wird, und sie aufgeteilt ist. Ihr könnte zum Beispiel vereinbaren, dass dein Mann im Herbst den Schuh-Neukauf übernimmt. Dann wird er ja ganz automatisch die Schuhgröße der Kinder rausfinden müssen.

Learning by Doing ist das Geheimnis der Familien-Organisation.

„Organisationsarbeit lässt sich leicht aufteilen!“

Wie sieht denn eine gerechte Arbeitsteilung für dich aus?

Wie für ein Paar eine gerechte Arbeitsteilung aussieht, ist natürlich eine individuelle Entscheidung. Für mich ist generell eine Sache wichtig: die Denkarbeit und das Organisieren kommt an Arbeit eben noch obendrauf. Eine Mutter, die gerade in Elternzeit ist, und sich um ein oder mehrere Kinder kümmert und zusätzlich einige Haushaltspflichten erledigt, die hat einen 8-9 Stunden-Job.

Wenn sie dann auch noch den ganzen Alltag samt Urlaubsplanung und Wochenend-Aktivitäten organisieren muss, wird das schnell zu einem riesen Berg an Überstunden – Erschöpfung ist dann garantiert. Das Gute ist: Organisationsarbeit lässt sich leicht aufteilen, denn auch auf dem Weg ins Büro kann man in der Bahn Partyspiele für den Kindergeburtstag recherchieren, ein Handwerker beauftragen oder gebrauchte Gummistiefel bei eBay Kleinanzeigen einkaufen. Wenn man sich die Arbeit besser aufteilt, bleibt unterm Strich mehr Zeit füreinander und für sich selber. Wir Frauen werden so sozialisiert, dass wir zuerst an die anderen denken, und uns darüber hinaus selbst vergessen. Das müssen wir dringend ändern, und ich denke, mein Buch hilft dabei sehr gut.

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Mental Load

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