HebammenReality

Mein Hebammenalltag: Die 10 lustigsten Situationen!

Betrunkene Feuerwehrmänner, merkwürdige Verhütungsmethoden oder eine verlorene "Leber". Mein persönliches Best Of ...

von
Kerstin Lüking

Es gibt Situationen in meinem Hebammenalltag, über die ich ungläubig den Kopf schüttele. Hier kommt meine TOP 10 für dich!
Aber ganz kurz noch voab: Ich liebe meinen Job. Er ist so schön, bereichernd, aber manchmal auch wirklich zum Schreien komisch! Also: Viel Spaß beim Lesen und Grinsen!

Here we go: das Beste aus meinem Hebammenalltag!

1. Ich wurde mit einem Phasenprüfer gescannt. Wirklich!

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Kerstin Lüking, Hebamme, Unternehmerin & siebenfache Mutter// Credit: Anne Seliger

Zu Beginn meiner Hebammentätigkeit, habe ich mit einer Kollegin in der Nähe von München, mitten auf dem Land, Hausgeburten betreut. Nun wurden wir zu einer bevorstehenden Geburt auf einen Bauernhof gerufen, das 6. Kind wurde erwartet. Meine Kollegin warnte mich schon etwas vor, da die Eltern sehr spirituell unterwegs waren.

Ich wurde vom werdenden Vater an der Haustür abgefangen und von oben bis unten mit einem Phasenprüfer (Eine Art Schraubenzieher, mit dem man überprüfen kann, ob Strom in der Leitung ist. Es geht dann ein Lämpchen an.) „abgescannt“. Nach mehreren Minuten attestierte er mir eine sehr gute Aura und ich durfte ins Haus.

Als Dankeschön für die Geburtsbetreuung gab es frischgebackenes Brot und Eier. Wenn ich heute in unserem Werkzeugkasten unseren Phasenprüfer sehe, muss ich immer an diese Geburt denken und überprüfe gelegentlich auch mal meine Aura mit dem Ding! Was soll ich euch sagen: Ich glaube er leuchtet …

2. Golfplatz statt Wickeltisch

Sehr spannend finde ich ja auch meinen Beruf, weil ich eine absolute Deko-Tante bin und mich gerne von anderen inspirieren lasse. Fremde Wohnungen sind da natürlich „Gold wert“ und besonders dafür geeignet, abzugucken. Das absolut Schrägste, was ich (neben lauter Peitschen an den Wänden und obszönen Fotos) gesehen habe, war ein Golfplatz im Badezimmer. Das war unglaublich!

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Das Badezimmer war wirklich riesig und mit grünem Kunstrasen ausgelegt. Zwischen Sonnenbank uns Badewanne wurde „eingelocht“. Platz für einen Wickeltisch gab es übrigens nicht, das Baby wurde im „Grünen“ und tatsächlich auf einer Picknickdecke gewickelt.

Auch folgende Szene gehört zu meinem Hebammenalltag! Kreisch!

3. Entschuldigen Sie bitte: Wer hat nun die Pille von Ihnen genommen?

Sehr witzig war auch ein Termin in der Schwangerenberatung. Die Frau war völlig verzweifelt, da sie sich nicht erklären konnte, warum sie schwanger geworden war. Nachdem ich sie mehrmals nach ihren Verhütungsmethoden gefragt hatte, beteuerte sie mir, die Pille richtig eingenommen zu haben.

Nämlich: im Wechsel! Einen Tag sie, einen Tag ihr Mann!

4. Und wo ist Ihre wehende Frau?

Sehr skurril war auch die Situation vor dem Kreißsaal, als wir einem völlig verstörten werdenden Vater mit kleinem Rollköfferchen die Tür öffneten. Was fehlte? Das war seine wehende Frau!

Diese hatte er vor lauter Aufregung auf der Straße stehen gelassen. Als diese es nun, unter Schmerzen schnaufend, bis zum Kreißsaal alleine geschafft hatte, gab es lauthalse Beschimpfungen vor versammelter Mannschaft.

Am nächsten Tag hatte diese Mutter allerdings den größten Rosenstrauß der Station auf Ihrem Nachttisch.  Am Entlassungstag wurde der Vater von uns allen mit den Worten verabschiedet, er möge doch bitte nicht vergessen, seine Frau mitzunehmen.

5. Hilfe, Kerstin, ich habe meine Leber verloren!

Sehr gut kann ich mich noch an einen Anruf nachts um 3 Uhr erinnern. Die Frau war völlig aufgelöst und versicherte mir, ihre Leber „verloren“ zu haben. Es hatte sich ein so großer Koagel (geronnenes Blut) gelöst, der einer Leber ähnlich sah und der sie so in Angst und Schrecken versetzt hatte.

6. Äh, kennen wir uns nicht schon, der Herr?

Peinlich berührt war mal ein Vater im Wochenbett, den ich ein paar Wochen zuvor mit einer anderen Frau, die im Wochenbett war, betreut habe. Er wusste offensichtlich nicht, dass die beiden Mütter dieselbe Hebamme hatten. In diesem Fall war ich übrigens mal sprachlos! Den Vater habe ich übrigens nie wieder bei meinen Hausbesuchen gesehen!

7. Betrunkene Feuerwehrmänner!

Sehr unangenehm für eine unserer Frauen war eine abgebrochene Hausgeburt, da sie eine Wehenschwäche hatte. Die Verlegung erfolgte durch die Feuerwehr. Es kamen 3 völlig alkoholisierte Feuerwehrmänner in die Wohnung, die unsere arme Frau schwankend und schuckelnd die Treppe runtertragen mussten. Das Gute daran war, dass die Frau dadurch endlich stärkere Wehen bekam und völlig problemlos ihr Kind gebären konnte.

Darauf gab es dann einen Sekt, aber nicht mehr für die Feuerwehr!

8. Das kann auch zum Hebammenalltag gehören: „Wie, Sie haben kein Kind bekommen?“

Eine sehr gestresste und überarbeitete Kollegin von mir, war völlig außer sich und bekam sich vor lauter Selbstzweifeln nicht mehr ein. Sie hatte einen Hausbesuch bei einer Familie gemacht, an deren Haustür sie klingelte. Freudestrahlend machte ihr die Mutter die Tür auf und fragte sie, was sie denn wolle? Na, es gab doch eine Verabredung zum Hausbesuch, erwiderte meine Kollegin. Die Frau fragte sie, ob denn alles in Ordnung mit ihr sei, da dass Kind doch schon vor zwei Jahren auf die Welt gekommen sei!

Meine Kollegin verordnete sich daraufhin eine verdiente Auszeit.

9. Zu Besuch bei Promis!

Spannend ist für mich auch immer mal wieder die Betreuung von Prominenten. Eine Familie war so berühmt, dass ich tatsächlich mit dicker Limousine und Security von zu Hause abgeholt wurde. Die Betreuung fand in einem Berliner Luxushotel in einer Suite statt. Feststellen konnte ich eigentlich nur eins, nämlich, dass diese Leute auch nur mit Wasser kochen und, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Schlechtes Benehmen mit Geld zu kompensieren ist wirklich grausam.

Ich war sehr froh als das vorbei war und ich mich wieder um meine ganz „normalen“ Frauen kümmern konnte, die wenigstens ein Lächeln und ein Dankeschön übrig hatten.

10. Das Schönste am Hebammenalltag: Du Engel!

Sehr süß war eine Mutter, die mir zu Weihnachten einen Holzengel vor die Tür gestellt hat. Mit einer Karte, in der stand, ich wäre in der gesamten Zeit ihr „Engel“ gewesen. Ich freue mich immer sehr über die vielen Fotos und die kleinen Nettigkeiten von den Müttern und dieses zeigt mir und meinen Kolleginnen immer wieder, wie wichtig wir Hebammen für die Frauen sind.


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