True Familie

Drillinge & schwanger: So managt Alina ihren Alltag!

Ein Gespräch voller Liebe & Kraft - mitten im Alltagsgewusel!

von
Dorothee Dahinden

Alina hat Drillinge und ist wieder schwanger: Sie erzählt uns, wie sie ihren außergewöhnlichen Alltag wuppt!

Alina hat so viel Energie – das ist der Wahnsinn! Sie managt nicht nur ihre 2-jährigen Drillinge mit links. Sie ist wieder dazu schwanger. Schon im August 2017 soll ihr viertes Kind zur Welt kommen. Dicker Bauch und drei Kinder, die gerne in drei unterschiedliche Richtungen laufen – und im Zweifel auch noch alle gleichzeitig auf den Arm wollen. Wie macht sie das nur?

Ich freue mich, dass die Kieler Mama mir, Doro, ihre Geschichte erzählt hat. Eine wunderschöne Familiengeschichte. Denn erst haben sie und ihr Mann ein paar Jahre auf ihre Wunschkinder warten müssen. Dann wurden es plötzlich Drillinge. Und nun sind sie bald zu 6. Welchen Streich die Natur der Familie gespielt hat und woraus Alina im Alltag Kraft schöpft – das hat sie mir bei einem Spaziergang erzählt.

Drillinge: „Als sie ganz klein waren, hatte ich oft 2 Kinder im Tragetuch gleichzeitig und einen dann irgendwie so vor mich hingeschleppt…“

Alina…Der Alltag mit Drillingen. Wie würdest du ihn beschreiben?

(lacht) Aufregend und sehr durcheinander. Aber gleichzeitig auch sehr liebevoll, da die drei Kinder einem sehr viel zurückgeben.

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Ich muss ja zugeben. Ich komme manchmal schon mit einem Kind schwer los. Wie machst du das nur mit 3en?

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Credit: Alina G.

Ich bin sehr gut organisiert. Meine Technik ist so, dass ich die Kinder nacheinander fertig mache und direkt in den Kinderwagen, den Hochstuhl oder den Laufstall setze. Dafür nehme ich mir Zeit – morgens und abends. Egal, ob beim Frühstück, Baden oder ins Bett bringen, so läuft es den ganzen Tag, immer eins nach dem anderen.

Drillinge im Alltag: Du musst über Flusen und Co. hinwegsehen!

Bei dir ist es echt ordentlich. Wie machst du das? Welche Tipps hast du da für etwas chaotischere Mütter wie mich?

(lacht) Ich habe eben noch einmal gesaugt, bevor du gekommen bist. Mein Mann hilft sehr viel mit. Wir machen gemeinsam klar Schiff, wenn die Kids im Bett sind. Damit zumindest das Wohnzimmer und die Küche aufgeräumt sind.

Als sie noch nicht in der Krippe waren, haben wir uns z.B. Unterstützung durch eine Haushaltshilfe geholt. Das Wichtigste ist aber, glaube ich, dass du auch mal über Dreck, Flusen oder Patschehände, die überall sind, hinwegsiehst.

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Credit: Alina G.

So eine Situation wie jetzt gerade: Alle 3 wollen auf den Arm. Wie löst du sie?

Sich auf den Boden setzen und alle kommen auf einen heraufgekrochen. Das funktioniert am Besten. Als sie kleiner waren habe ich mich oft hingelegt. Dann hatte ich meistens einen hüpfend auf meinem Bauch sitzen, der andere hat an meinen Haaren rumgefummelt und der nächste hat in meiner Nase gepopelt.  Das ist immer noch ganz genau so. Meistens hat man alle auf einmal bei sich.

Als sie noch ganz klein waren, hatte ich oft 2 Kinder im Tragetuch gleichzeitig und einen dann irgendwie so vor mich hingeschleppt.

Drillinge & Stillen: „Wir haben auch schon immer Witze darüber gemacht, wie viel wir hätten Sparen können durch das Stillen, wenn ich nicht so viel gegesessen und getrunken hätte…“

Du hast mir erzählt, dass du die Drillinge gestillt hast. Konntest du damals den Tag eigentlich noch irgendwas anderes machen?

Ich habe schon echt viel gestillt und an der Abpumpmaschine gehangen. So alle drei Stunden. Und wenn man dann doch alle halbe Stunde stillen oder abpumpen muss, das ist schon viel. Aber die Drei haben echt gut getrunken und daher hatten wir dann so einen 3-4-Stunden-Rhythmus und das war echt super. Von daher war das für mich relativ entspannt. Ich konnte die Jungs oft gleichzeitig stillen und meine Tochter hat meistens die Flasche gekriegt.

Und dann hatte ich auch so meine Tricks: Wenn ich für alle abgepumpt habe – klar haben wir auch mal Pulvermilch genommen, wenn gar nichts ging – dann haben wir sie halt so gelagert mit Handtüchern und Co., dass wir die Flaschen nur reingesteckt haben und selbst vor den Kids saßen. So haben dann alle getrunken.

Aber du brauchst ganz viel Hilfe. Wäre mein Mann nicht da gewesen und hätte die Kinder betreut, dann hätte ich auch das mit dem Abpumpen gar nicht hingekriegt.

Wir haben immer Witze darüber gemacht, wie viel Geld wir hätten durch das Stillen sparen können, wenn ich nicht so viel gegessen und getrunken hätte. Das war wohl ein Plus-Minus-Null-Geschäft (lacht).

Ich versuche einfach, das Beste aus einer Situation zu machen!

Mein Eindruck: Du bist wahnsinnig entspannt. Bist du das von Natur aus oder muss das so sein mit Drillingen?

Ich glaube, dass es eine Kombi aus „Ich bin einfach so!“ und „Es ist wie es ist“ – ich versuche einfach immer das Beste aus einer Situation zu machen. Übrigens glaube ich auch, dass ich Drillinge bekommen habe, weil ich eigentlich einer der ungeduldigsten Menschen der Welt bin. Ich habe mir damals in der Schwangerschaft gedacht: Das muss einer der Gründe dafür sein, dass ich Drillinge bekomme.

Denn ich möchte eigentlich alles am liebsten jetzt, sofort und auch perfekt. Aber das geht nicht mehr. Mich haben die Kinder entspannter werden lassen.

Dank der Drillinge sind schöne Freundschaften entstanden!

Wie lange war denn dein Mann zuhause?

4 Monate. Dann haben wir uns ein Kindermädchen gesucht, das zwei Mal die Woche vormittags kam, um mich zu entlasten. Außerdem haben Freund*innen und die Familie immer versucht, uns zu helfen. Auch unsere Nachbar*innen haben viel geholfen, obwohl wir uns damals noch gar nicht so gut kannten. Das war halt wirklich so: „Oh Gott, die hat Drillinge, die Arme. Da müssen wir helfen.“ Und daraus sind wahnsinnig schöne Freundschaften entstanden.

Credit: Alina G.

Direkte Frage: Drillinge, waren die geplant?

Nein (lacht). Ich wollte immer eine große Familie, allerdings wollten wir erst ein Kind bekommen um zu schauen, wie gut wir klarkommen. Dann das zweite und ggf. das dritte. Aber nun sind es eben drei auf einmal geworden – und sie machen uns sehr glücklich!

Darf ich fragen: Sind die auf natürlichem Weg entstanden?

Ich sage immer „Jein“, da wir mit einer künstlichen Befruchtung nachhelfen haben lassen, wobei wiederum zwei Eier eingesetzt wurden. Allerdings haben sich die Jungs einen Scherz mit uns erlaubt und haben sich geteilt. Die Jungs sind auf natürlichem Weg entstanden. Also: Eigentlich war es eine künstliche Befruchtung mit einem Pärchen, aber da dachte sich die Natur: da soll noch eins sein.

Meine Drillinge musste in der 33. Schwangerschaftswoche geholt werden!

Wie war denn die Schwangerschaft? Und die Geburt? Hattest du am Ende einen geplanten Kaiserschnitt?

Ich lag schon einmal in der 21. Woche im Krankenhaus, weil ich da schon hochschwanger war – quasi, als ob ich gleich gebären würde. Da hatte ich schon vorzeitige Wehen. Ich habe mir nicht zu große Sorgen gemacht, weil ich wusste, dass alle Drillingsmamas ab dem Zeitpunkt ihre Wehwehchen haben. Ich habe Medikamente bekommen und durfte erstmal noch zuhause liegen. Ab der 28. Woche hatte ich dann einen sehr Gebärmutterhals und Wehen, sodass mein Frauenarzt mich dann in die Klinik verwiesen hat.

Da hatte ich dann das Glück, dass ich noch fünf Wochen mit regelmäßiger Wehentätigkeit vor mich „hinbrüten“ konnte. Das war echt anstrengend. Ich lag jede Woche im Kreißsaal, weil sie dachten, dass die Kinder kommen. In der 33. Woche mussten wir sie dann holen lassen, weil ich eine Schwangerschaftsvergiftung hatte. Es war total entspannt und hat alles wunderbar geklappt. Sie haben geatmet und sich gestreckt.

Aber es waren ja Frühchen: Mussten sie noch beobachtet werden?

Sie mussten auf die Kinderintensivstation, weil sie halt einfach Frühchen waren. Aber die haben sich super entwickelt. Anton konnte schon am nächsten Tag zu mir ins Wärmebettchen. Und nach ein paar Tagen konnten wir dann zusammen in die Kinderklinik, da haben wir sie dann aufgepäppelt.

„Im Sommer bekommen wir noch einmal einen kleinen Jungen.“

… zu einem ganz anderen Thema: Du bist jetzt wieder schwanger…?

Ja, mit Nummer 4. Und dieses Mal ist es auch wirklich nur 1. (lacht).

War das denn geplant?

Nee, ich wollte eigentlich schon längst wieder arbeiten gehen, weil die Kinder seit November in der Krippe sind. Aber dann hat uns unser Wunderkrümel einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im Sommer bekommen wir noch einmal einen kleinen Jungen.

Das heißt, du hast wahrscheinlich auch gar nicht damit gerechnet, dass das jetzt einfach so klappt, oder?

Überhaupt nicht Mein Mann auch nicht. Wir waren wirklich sehr überrascht und mussten das erstmal verdauen. Ich wollte schon immer eine große Familie, aber das war jetzt echt früh.  Aber es ist halt jetzt wie es ist. Ich freue mich, dass es so noch einmal geklappt hat.

Drillinge & schwanger: Mein Bauchbewohner muss von Anfang an einstecken.

Geht das denn grad im Alltag? Mit Drillingen schwanger. Irre.  Ich finde es ja schon hochschwanger mit einem Kleinkind krass, aber du hast 3 … Grad dieses auf den Arm nehmen, Mama einfordern…Kannst du überhaupt auf dich aufpassen?

Nein, das geht halt fast gar nicht. Zuhause geht es: Treppe rauf und runter, das müssen sie alleine machen, aber wenn wir draußen unterwegs sind, dann muss ich sie schon ganz schön oft hochheben. Einfach, weil sie es lieben, in eine andere Richtung zu rennen oder irgendwo raufzuklettern. Dann möchten sie runter hüpfen und dabei aufgefangen werden. Sie verstehen halt noch nicht, dass ich das eigentlich nicht mehr kann. Dadurch, dass ich meistens alleine unterwegs bin, muss ich sie halt Tragen oder Heben. Ich versuche schon aus den Beinen herauszuheben, aber das geht nicht immer. Gerade, wenn sie so wuseln oder wegflitzen und man wirklich hinterher sein und schnell reagieren sollte. Anders geht das halt nicht.

Zuhause hilft mir mein Mann halt, sobald er da ist. Dann versuche ich mich zurückzuhalten und zwischendurch die Beine hochzuheben. Ich mache mir auch oft Sorgen um den Kleinen. Ich merke das sogar noch mehr als mit den Drillingen, obwohl das eine Risikoschwangerschaft war. Einfach dadurch, dass ich ihn halt mehr belaste. Bei den Dreien konnte ich mich aufs Sofa packen, die Beine hochlegen und es mir gut gehen lassen. Bei ihm geht das halt gar nicht. Er muss von Anfang an einstecken.

Egal, ob das nun durchzechte Nächte, wenn die Drillinge nicht gut schlafen, oder Tritte beim Wickeln sind – sie verstehen das halt noch gar nicht, dass ich schwanger bin und können daher auch keine Rücksicht auf mich nehmen.

Jetzt habe ich zumindest eine Haushaltshilfe bekommen!

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Credit: Alina G.

Aber ich habe jetzt zumindest eine Haushaltshilfe bekommen. Das ist super. Denn ich habe schon länger einen harten Bauch und das ist noch viel zu früh. Deswegen habe ich auch regelmäßig Kontakt zu meinem Frauenarzt.

Wie macht ihr das finanziell mit Drillingen? Das sind ja immense Kosten. Bekommt ihr vom Staat was dazu?

Nein, vom Staat haben wir nichts extra bekommen. Wir bezahlen alles vom Gehalt meines Mannes. Es heißt halt immer: Du bist nicht krank. Und selbst als ich eine Zeit lang sehr kaputt und müde war, habe ich mal beim Jugendamt angerufen und gefragt, ob ich Hilfe bekommen könnte. Ich habe damals schon geweint, weil ich so kaputt war. Ich wurde dann gefragt, ob mein Mann sich nicht drei Wochen frei nehmen könnte. Da war ich sehr enttäuscht und habe mir gesagt: Gut, dann muss ich meinen Alltag noch weiter organisieren und meine Freund*innen einspannen. Uns wird oft gesagt: „Hey, kann ich mal helfen?“ – und ich antworte inzwischen: „Du weißt, dass ich das annehme.“

Wir haben das Glück, dass mein Mann ganz gut verdient!

Und ich nehme es heute nicht nur an, sondern fordere sogar aktiv Hilfe ein. Seitdem ist es für mich entspannter geworden. Vor allem, weil mein Mann und ich immer versuchen, uns jeweils Freiheiten zu lassen. Wir gehen mal mit Freund*innen aus oder machen einen Kurzurlaub. Natürlich müssen wir immer gucken, wie wir es hinkommen, aber wir haben das Glück, dass mein Mann ganz gut verdient. Ich weiß, dass es anderen Drillingsfamilien da ganz anders geht …

Wie sind eigentlich die Reaktionen?

Viele sagen „Ihr seid ja mutig“! Als Bekannte und Freund*innen von meiner Schwangerschaft und dann von der Geburt der Drillinge erfahren haben, hieß es oft: „Oh, Ihr Ärmsten!“ oder „Du Ärmste!“.

Ich finde es sehr schade, dass wenige sehen, wie cool und besonders unsere Kinder sind. Wir sind doch nicht arm dran, weil wir Eltern von Drillingen sind. Im Gegenteil! Natürlich ist es manchmal auch der absolute Wahnsinn, aber ich sage immer: Es gibt Leute, die kriegen 2,3,4 Kinder nacheinander und das stelle ich mir anstrengender vor. Das eine Kind wird gewickelt, das andere muss aufs Töpfchen, das andere in die Schule und das nächste möchte lange mit seinen Freund*innen spielen.

Ich glaube einfach: Alle Eltern stellen sich ihrer jeweiligen großen Herausforderung.

Liebe Alina, herzlichen Dank für dieses schöne Interview. 


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