Erziehung

Inke Hummel plädiert: Liebe statt Strafen – auch in der Pubertät!

Pädagogin Inke Hummel erklärt, wie wir als Familie gelassen durch die Pubertät kommen. Autorin: Dorothee Dahinden

von
Dorothee Dahinden

Inke Hummel ist Pädagogin, Familienbegleiterin und Buchautorin. Sie steht für familiäre Bindung und Beziehung auf Augenhöhe. 

Inke lebt das zu Hause, das sie auch ihren Klient*innen in den Beratungen als Familienbegleiterin mit auf den Weg gibt: liebevolle Worte und Gespräche, ein achtsames Miteinander, begleiten statt „erziehen“, in Kontakt bleiben – all das ist laut Inke stärker als jede Strafe. Und vor allem ein Wegbereiter für ein entspanntes Familienleben, das auch in Zukunft gut gelingen kann.

„Miteinander durch die Pubertät“


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Selbstfürsorge Inke Hummel
Foto: Inke Hummel

Nun hat Inke Hummel ihr erstes Buch geschrieben – der Titel: Miteinander durch die Pubertät (Affiliate Link*). Ein Ratgeber, der das Augenmerk darauf legt, wie wir Eltern es schaffen können, eine gemeinsame liebevolle Basis mit unseren Kindern in der Pubertät zu schaffen. Inke erklärt nicht nur wertschätzend und auf den Punkt, wie Pubertät gemeinsam gelingen kann. Sie nimmt vor allem uns Eltern gekonnt mögliche Ängste, die bei vielen von uns doch im Raum stehen. Zum Beispiel dieses „Oh mein Gott, die Pubertät“ – das ist doch die Zeit, in der die Kinder (überspitzt gesagt) durchdrehen, nur noch NÖ sagen, ihr eigenes Ding machen, wahlweise explodieren, ignorieren oder uns nicht mehr ernst nehmen – diese Höllen-Zeit…“ Inke sagt, Zitat:

„Wenn man sich auf das Miteinander konzentriert sowie auf das, was unsere Kinder emotional von uns brauchen, und wir nicht zuletzt auch unsere elterlichen Bedürfnisse beachten, ist echtes In-Beziehung-Bleiben eine Chance.“

Für Inke ist die Pubertät nicht dieses viel beschriehene Übel schlechthin – vielmehr bietet die Pubertät laut der Pädagogin auch viele Gelegenheiten für uns Eltern. Eine davon: wir können in dieser Zeit als Familie wachsen. Natürlich sei die Pubertät arbeitsintensiv, anstrengend und Kräfte zehrend, doch – Zitat:

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„Wenn wir im Hinterkopf haben, warum sie notwendig für die Entwicklung eines Kindes ist und welchen Gewinn die Pubertät bringen wird, können wir leichter durch sie hindurchgehen.“

Wie? Das rollt Inke in ihrem Ratgeber toll auf. Sie erklärt, was die Pubertät überhaupt ist, wie sich unsere Elternrolle in dieser Phase verändert, wie wir gemeinsam durch den Alltag kommen. Kapitel für Kapitel beantwortet Inke dann die großen Eltern-Fragen rund um die Pubertät: zum Beispiel, wie wir echt miteinander reden (und streiten), wie wir an unserem*r Teenager*in dran bleiben können, wie wir Regeln finden für den Familienalltag. Inke sagt, Zitat:

„Eine gute Art, bestimmte Dinge klarzustellen, ist, keine starren Regeln miteinander zu entwickeln, sondern stattdessen logische, mögliche Spielräume, in deren Grenzen sich alle bewegen und eigene Entscheidungen treffen können„,

zum Beispiel:

„einmal wöchentlich das eigene Zimmer staubsaugen, der Zeitpunkt ist aber egal“; „unterwegs sein in der Großstadt ist schon in Ordnung, aber um 22 Uhr sollte man zu Hause sein.“

Inke Hummel
Seit dem 31.08.2020 im Handel erhältlich.

Inke erklärt, wie wir unsere Teenager selbstbewusst machen können, wie wir ihnen dabei helfen können, mit Druck gut umzugehen oder auch mit den Themen Alkohol und Drogen. Von der Mediennutzung über Gruppenzwang bis zur ersten großen Liebe – auf all die Fragen rund um diese Themen gibt Inke Hummel nicht nur kluge und fundierte Antworten, sondern auch leicht umzusetzende Tipps für unseren Familienalltag.

Wofür steht Inke Hummel eigentlich noch? Was unterscheidet den bindungsorientierten Blick von dem „klassischen Erziehungsansatz“? In diesem persönlichen Interview gibt Inke Antworten auf diese und weitere Fragen.

„Die größte Hürde ist wohl, dass wir loslassen und akzeptieren müssen, dass unsere Kinder eigenständig werden und dabei natürlich auch Fehler machen.“

Inke Hummel, Pädagogin

Liebe Inke, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Buch. Ich finde es ja so schön, dass der Verlag uns quasi zusammengebracht hat – so als Erstautorinnen. Dein Buch geht rund um die Pubertät – der Fokus liegt auf der bindungs- und beziehungsorientierten Erziehung in der Pubertät. Doofe Frage direkt am Anfang: wieviel Erziehung geht eigentlich noch in der Pubertät? Oder andersrum: Ist es ein Erziehen oder ein Begleiten?

Für mich ist es ein Begleiten in guter Beziehung, in der auch ich selbst sichtbar werde in dem, was ich brauche. Und zwar im Vorfeld schon und in der Pubertät erst recht. Wer in den Kinderjahren ohne autoritäres Gehabe auskommt, aber eng am Kind ist, legt die beste Basis für eine gute Jugendzeit, egal welche Herausforderungen kommen. Und wer meint, es müsse einem Teenager mit Verboten und Ansagen und Strafen kommen, der ist für mich sehr auf dem Holzweg, denn das wird dazu führen, dass mein Kind schüchtern und sich selbst verleugnend kuscht oder sich von mir abwendet.

Inke Hummel: „Ich will keine Kinder verändern.“

Was unterscheidet deinen bindungsorientierten Blick vom – ich nenne ihn mal – klassischen Erziehungsansatz? Wofür steht Inke Hummel?

Ich stehe dafür, dass ich mich eingroove in Eltern und Kinder und versuche, alle Seiten zu verbinden. Und vor allem ist es mir wichtig, dass ich Elternarbeit mache. Ich will keine Kinder verändern, sondern wünsche mir Eltern, die stärker, sensibler, liebevoller sein können, um ihren Kindern das Umfeld zu geben, dass sie benötigen, um gut in diese Welt zu finden. Dann können sich auch die Kinder anders verhalten, aber diese Veränderung ist viel gesünder und tiefer als man es mit autoritärem Gehabe erreichen kann.

Wieviel Erfahrung fließt von dir auch als Mama (und eben nicht nur als Pädagogin) ein?

Ich glaube, das geht Hand in Hand. Meine Kinder sind sehr unterschiedlich und ich durfte viel mit ihnen und durch sie lernen. Aber viele Bereiche in der Beratung und im Buch sind natürlich auch nicht unsere eigenen Themen gewesen. Da ist es dann wirklich Expertise und auch gutes Mitschwingen im jeweiligen Familiensystem.

Ich möchte liebevoll dabei helfen, familiäre Hürden zu nehmen.

Was sind denn deiner Erfahrung nach die größten Hürden, die Eltern und Kinder in der Pubertät nehmen müssen? Und können sie diese galant schaukeln?

Die größte Hürde ist wohl, dass wir loslassen und akzeptieren müssen, dass unsere Kinder eigenständig werden und dabei natürlich auch Fehler machen. Ebenfalls schwierig ist es, es nicht persönlich zu nehmen, wenn sie sich launisch oder egozentrisch zeigen – das erkläre ich im Buch in seinen Ursprüngen und hoffe, damit helfe ich Eltern, das besser annehmen zu können.

Ganz ehrllich, Inke…Ich war so doof zu meiner Mutter in der Pubertät. Wenn ich an mich zurückdenke, bin ich zwischen Kopfschütteln, lachen und Fremdscham für mich selbst. Hrrrrrmpf! Ich habe die Straßenseite gewechselt, war tierisch launisch, wusste genau, wo ich ansetzen muss, um meinen Willen zu bekommen oder gar ein wenig zu verletzen. Meine Mutter hat ziemlich cool reagiert, muss ich heute sagen. Trotzdem: Puh! Inwiefern gehört solches Verhalten für dich klassisch zur Pubertät? Und wenn ein*e Leser*in nun nickt und denkt: genauso ist es bei uns – wozu rätst du? Was können Eltern bei solchem Verhalten tun?

Klar, so wie Du verhalten sich viele Teenies: nach außen supercool und ablehnend. Das gibt Sicherheit und Stärke. Deine Mutter hat super reagiert und es nicht persönlich genommen oder überbewertet. Wichtig ist nur, wenn es uns selbst doch angreift, möglichst ehrlich, aber wertschätzend ins Gespräch zu gehen. Nicht in sich reinfressen und dann explodieren!

„Ich mag die Teeniezeit sehr.“

Direkte Frage: Wie läuft es denn bei euch zuhause so mit den Teens? Würdest du uns einen kleinen Einblick geben?

Ganz ehrlich? Super. Ich mag die Teeniezeit sehr. Die Kinder sind eigene Persönlichkeiten, ich lerne von ihnen, wir haben wenigere, aber bessere Konflikte. Es ist immer ein bisschen blöd darüber so zu sprechen, weil es wie ein Verkaufsargument klingt, aber ich finde wirklich, dass wir in guter Beziehung sind. Ihre Pubertät ist anstrengend, aber total okay vom Ausmaß her.

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