Schwangerschaft & Geburt

Hurra! Ein Baby trotz Diagnose Endometriose!

Ich hoffe, dass ich mit meiner Geschichte Mut machen kann!

von
Dorothee Dahinden

Hä? Zwei Streifen? Ich? Das kann doch eigentlich gar nicht sein! Ich habe doch die Diagnose Endometriose?!*

Ein Wahnsinnsmoment war das 2014, denn: Dass ich überhaupt Mutter werden könnte, damit hatte ich nicht gerechnet.

Crew Diagnose Endometriose
Dorothee Dahinden, Herausgeberin MutterKutter & (TV-)Reporterin// Credit: Anne Seliger

Über Jahre hatte ich daran gearbeitet, mir diese Idee auszutreiben bzw. mir immer wieder zu sagen, dass das Ganze eine echt schwierige Kiste werden würde, ich mich wohl nie Mama nennen darf – und mich auf ein Leben mit Hund und einer schönen Weltreise eingestellt. Ich wollte so der Enttäuschung vorbeugen.

Diagnose Endometriose: Ich hatte Angst, nie Mutter zu werden

2006 wurde ich operiert. Was ich hatte, das wusste ich vorher nicht. Ich war mit enormen Bauchschmerzen in die Klinik gegangen und bin kurzerhand auf dem OP-Tisch gelandet. Diagnose Endometriose. Bei der Entlassung gab eine Ärztin mir zu verstehen, dass ich mit dem Kinder kriegen nicht allzu lange warten solle. Schließlich könne die Krankheit zur Unfruchtbarkeit führen.

Danke für die Blumen, dachte ich damals. Mit 25. Ich fand mich nicht nur noch zu jung, um Mutter zu werden – dazu war weit und breit kein potentieller Vater in Sicht. Worte, die mich nachhaltig geprägt hatten. Eine Krankheit, die mich dann über Jahre begleitet hat – zunächst nicht nur wegen der Schmerzen, sondern auch wegen der damit verbundenen Angst, nie Mutter werden zu können. Wie oft habe ich im Internet Worte wie „nicht schwanger wegen Endometriose“ oder „Unfruchtbarkeit wegen Endometriose“ gelesen und verinnerlicht.

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Ich musste mich plötzlich entscheiden: OP? Oder soll ich es so wagen?

2014 war bei uns dann das Thema Kinderwunsch und damit eben auch Schwangerschaft auf dem Tisch. Doch mit dem Absetzen der Pille kamen heftige Schmerzen zurück. Ich sollte ins MRT. Ein erster Schritt. Plötzlich stand das Wort OP wieder im Raum. Scheiße!  Denn das könnte bedeuten, dass ich mich entscheiden müsste: Entweder OP oder ‚es darauf ankommen zu lassen‘. Würde ich dann die richtige Entscheidung treffen? Ich hatte Angst.

Diagnose Endometriose: Hilfe von einer Heilerin? Bitte?

Zeitgleich bekam ich einen Tipp aus dem Bekanntenkreis. Ich solle doch mal zu einer bestimmten Heilerin gehen. Sie könne vielleicht meine Schmerzen lindern. Das hatte ich vorher ein einziges Mal ausprobiert. Mit dem Ergebnis, dass ich mich unter den Händen einer Heilpraktikerin liegend gefragt habe: „Was zur Hölle mache ich hier eigentlich? Kohle verbrennen? Ich merke rein gar nichts.“ Ich war mir damals sicher: das ist nichts für mich. Nur: Nun waren nicht nur meine Schmerzen da, sondern auch der Wunsch, ein Kind zu bekommen. Ich wollte nichts unversucht lassen – und habe es ausprobiert.

Die Heilerin: eine Frau wie du und ich. Gelernte Intensivkrankenschwester. Ich war tierisch aufgeregt. Einfach, weil ich nicht wusste, was mich erwartet. Das Verrückte ist: Sie hat mich während der Behandlung nicht einmal angefasst. Ich stand. Sie ist um mich herum gegangen, ihre Hände immer mit einem gewissen Abstand zu meinem Körper.

Huch, was passiert mit mir?

Ich hatte das Gefühl, in einem Magnetfeld zu stehen. Meine Knie zitterten und ich konnte kaum gerade stehen. Irgendwann fing dann mein Bauch an zu rumoren. Und das tierisch laut. Komisch, dachte ich – das kenne ich so gar nicht. Dazu zog es kurz an den Stellen, die mir immer wieder weh taten. Dann hörte mein Bauch auf und ihrer übernahm buchstäblich das Geräusch. Ich war völlig perplex und dachte mir: Bilde ich mir das hier alles nur ein? Nein, das wusste ich spätestens als ich nach der Behandlung die Metallschnalle meines Gürtels anfasste. Die war heiß. Und das, obwohl ich sie vorher nicht einmal berührt hatte.

Zuhause fiel ich erst einmal in einen dreistündigen Tiefschlaf. Und die Schmerzen, ja, die ließen tatsächlich nach. Viel wichtiger war aber für mich, dass sie zu mir sagte: „Ich wüsste nicht, warum du kein Kind bekommen solltest.“ Worte, die mich wahnsinnig stärkten. Der Glaube an mich kehrte zurück. Und ich gewann Vertrauen in meinen Körper.

Vertrauen in mich und meinen Körper.

Das MRT-Ergebnis war dann nicht eindeutig. Es könnten neue Endometriose-Herde sein, sagte mir meine Frauenärztin. Die Entscheidung, ob OP oder nicht – die läge bei mir. „Was ist, wenn eine erneute Operation eine Schwangerschaft überhaupt erst möglich macht?“, fragte ich mich. Mit Sorge. Aber auch weil ich Angst hatte, mich falsch zu entscheiden – es hat sich dann einfach richtig angefühlt, es erst einmal so zu versuchen. Denn mir wurde nun auch klar: Ich hatte eine Schwangerschaft abgeschrieben, bevor ich überhaupt versucht hatte, schwanger zu werden. Ich hatte Google und wagen Aussagen von Ärzten mehr vertraut als mir selbst.

Heute bin ich mir sicher: die Behandlung hatte einen entscheidenden Anteil an dem positiven Schwangerschaftstest. Sie hat mein Selbstvertrauen gestärkt. Nur kurze Zeit später hat es geklappt. Meine Frauenärztin sagte damals zu mir: „Wer heilt, hat Recht.“  Und da gebe ich ihr Recht.

Ich möchte dir mit meiner Geschichte Mut machen. Eine Endometriose muss kein Ausschlusskriterium für eine Schwangerschaft sein. Die zwei Streifen können trotzdem in Erfüllung gehen! Das Wichtigste bei dieser Diagnose ist, denke ich, dass man die Hoffnung nicht zu früh aufgibt!


*Bei der Endometriose handelt es sich um gutartige, oft schmerzhafte Wucherungen von Gewebe der Gebärmutterschleimhaut (das so genannte Endometrium), das sich außerhalb der Gebärmutter in benachbarten Organen ansiedelt.

Du möchtest mehr über die Endometriose erfahren?

♥ Hier findest du einen Artikel zum Thema von unserer Frauenärztin Dr. med. Judith Bildau: Endometriose und Kinderwunsch:”Man rechnet bei etwa 30 Prozent aller Kinderwunschpatientinnen mit einer Endometriose.”


Disclaimer: Dieser Artikel beruht lediglich auf meiner persönlichen Erfahrung und ersetzt weder den persönlichen Rat eines Arztes*einer Ärztin noch den eines Apothekers*einer Apothekerin. Er dient lediglich der Information und wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt – jedoch sind alle Angaben ohne Gewähr. Die Inhalte sind lediglich für Informationszwecke bestimmt.


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