Wir müssen reden!

Geburtsangst: Stoppt die Schauermärchen!

Ein persönlicher Mutmacher für alle Gebärenden!

von
Dorothee Dahinden

Ich hatte Geburtsangst und viele Fragen: Wie fühlen sich Wehen wirklich an? Wie weh wird es tun? Kommt mein Kind wirklich heil aus mir heraus?

Geburtsangst: Ich habe mir 1000 Fragen gestellt, nachts wach gelegen und gegrübelt!

Was ist, wenn ich tagelang im Kreißsaal liege oder gar eingeleitet werden muss? Werde ich die Geburt überhaupt überleben?

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Dorothee Dahinden, Herausgeberin MutterKutter & (TV-)Reporterin// Credit: Anne Seliger

Ich habe mir 1000 Fragen gestellt. Nachts wach gelegen und gegrübelt. Und alle Beruhigungsversuche meiner Ärztin, Hebamme oder Mutter halfen bei meiner Geburtsangst nicht. Klar, kann man sich sagen: Die Menschheit hat bis heute überlebt – wir Frauen sind dafür gemacht. Oder: Guck mal, wer das alles geschafft hat. Gebracht haben diese Weisheiten mir nichts, denn ich hatte ganz einfach große Geburtsangst. Angst vor dem Ungewissen. Vor großen Schmerzen. Vor diesem – für mich bis dato – großen Mysterium.

Gruselig, was mir alles erzählt wurde!

Jede*r erzählt von seiner Geburt eine andere Geschichte. Geschichten, die, so wie ich sie gehört habe, selten schön sind, sondern es oft derbe in sich haben. Regelrechte Schauermärchen. Oft werden die unschönen Momente noch ein bisschen ausgeschmückt.

Manchmal bekommt man Dinge zu hören, die man gar nicht hören will: Ärzte, die sich angeblich auf die Schwangeren „schmeißen“, um das Baby mit aller Kraft herauszudrücken. Fiese Schnitte von „hinten nach vorne“, damit das Kind irgendwie durch passt. Frauen, die beim Kaiserschnitt regelrecht an den OP-Tisch „festgekettet“ werden. Horror, dachte ich immer. Und: Wie soll ich das nur schaffen? Ich habe mir versucht zu sagen: „Sie kommt schon irgendwie raus“ – gleichzeitig aber „Dammschnitt“ oder „Saugglocke“ gegoogelt, um mich irgendwie für den Kreißsaal zu wappnen. Und das, obwohl meine Frauenärztin mir (Hypochonder) Google-Verbot erteilt hatte. By the way: Guckt euch bloß keine Foren an. Oft der Inbegriff eines Hollywoodthrillers.

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Googlen macht oft Panik, kann die Geburtsangst verstärken!

Rückblickend muss ich gestehen: Gebracht hat mir das alles nichts. Außer Panik. Denn wahr ist: Jede Geburt ist anders. Selbst bei uns vier MutterKutter-Mädels gleicht keine der anderen. Ich zum Beispiel lag 19 Stunden in den Wehen. Kati hingegen war grad mal 1,5 Stunden im Kreißsaal. Ich hätte gerne normal entbunden. Ohne PDA. Stattdessen: PDA und ein ungeplanter Kaiserschnitt. Das musste ich schon erst einmal verdauen. Ich hatte das Gefühl, körperlich versagt zu haben. Heute weiß und fühle ich: das ist Blödsinn. Ich musste aber erst lernen, die Narbe zu akzeptieren und das Gefühl, durchgeschnitten zu sein, hinter mir lassen. Mir hat es geholfen mit meinem Freund, meiner Hebamme oder Freundinnen darüber zu sprechen – und zu lernen: eine Geburt ist nicht wirklich planbar und ob natürlich oder nicht: Mama ist und bleibt Mama. Und die Geburt ist kein Wettkampf gegen sich selbst, der mit oder ohne Kaiserschnitt endet. Die weibliche Natur regelt alles – und im Ernstfall sind zum Glück helfende Hände zur Stelle.

Der große Glücksmoment im OP!

Rückblickend kann ich sagen: Die Wehen (soweit ich sie erlebt habe) sind natürlich kein Spaziergang barfuß im Park, aber aushaltbar – Atmen und Tönen haben mir geholfen. Der Kaiserschnitt an sich war schon irgendwie freakig – wann sonst liegt dein unterer Teil des Körpers nackt verdeckt auf einem OP-Tisch, während dir am Kopfende Märchen erzählt werden? Und klar, es ruckelt und zuckelt – aber Schmerzen oder ein richtiges Unbehagen hatte ich während der OP nicht. Es war alles viel zu aufregend und der erste Babyschrei einfach nur überwältigend. Und es stimmt: Danach ist alles vergessen.

Habt Vertrauen in euch!

Falls ihr einen Kaiserschnitt bekommen solltet, dann rate ich euch: Atmet tief durch beim ersten Aufstehen. Und falls ihr könnt und dürft: Bewegt euch so viel und normal wie möglich. Mit jedem Schritt ging es mir besser. Geholfen hat mir im Wochenbett auch der Besuch einer Osteopathin – sie hat mir u.a. gezeigt, wie man die Narbe massiert, damit sie geschmeidig wird.

Aber am Wichtigsten: Egal, auf welchem Weg ihr gebären werdet: Habt Vertrauen in euch! Ihr schafft das. Kati sagte neulich: Am Besten ist es vor der Geburt entspannt zu bleiben und alles auf sich zukommen zu lassen. Und da hat sie Recht. Denn manche Schauermärchenerzähler vergessen manchmal anzumerken, dass eine Geburt zwar ein krasses Erlebnis ist – aber nicht im negativen, sondern im positiven Sinne. Es ist, finde ich, das Schönste, was mir in meinem bisherigen Leben passiert ist!


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